Freestylers – Fabriclive. 19

Wir sagen: Beine verknoten!

Connaisseur_M: Bevor diese Kritik nun völlig veraltet, muss sie lieber unfertig raus. In diesem schweren Zeiten erst recht: An dieser Stelle wollen wir deswegen wiederholt unsere Position verantwortungsvoll nutzen und eine Lanze für in Deutschland seltene Musikarten brechen.

So wie es einfach aussichtslos ist, hier Bananen aus der Pfalz oder Kiwi aus Mecklenburg-Vorpommern zu bekommen, so schwierig ist es, hier den typisch britischen 90er Jahre â??Breakbeatâ??/â??Big Beatâ??-Sound á la Freestylers, Adam Freeland, oder auch die amerikanisierten Crystal Method zu bekommen.

Von vergnügunsfeindlichen Journalisten (von denen sicher KEINER auch nur EINEN der Prodigy-Schritte drauf hat! Ha!) als 90er Jahre
alkoholgeschwängerte scheiss-Ibiza-rote-Fettbäuche-Engländer-Sound dauergedisst hat hier niemand diese Musik je ernsthaft irgendwo gespielt geschweige denn ernst genommen. Oder wie Groove es treffend ausdrückt, höchstens in vergessenen Provinzen. Ja aber zu WAS tanzt ihr alle denn dann bitte???

Da dieser Sound aber für den jungen M. so unglaublich lebensprägend war und ist, muss er hier aufs ausführlichste Erwähnung finden. Ist er doch eine der mit Abstand tanzbarsten und energiereichsten Formen elektronischer Tanzmusik. Oder kurz ausgedrückt: Wer hier still sitzen kann, soll weiter Briefmarken sammeln!

Doch nun zur Fabriclive.19: Auf der CD geht es ständig über Berg und Tal. Diese Musik ist ja an sich â?? da zur Tanzfunktion verdammt – sehr formelhaft. Trotzdem wird hier ein enormes Spektrum geboten, dass bei LAUTEM hören den Serotoninspiegel nach einer Sonderausschüttung nachhaltig und dauerhaft senkt. Und das auch ohne Emde Emma. Eine absolute Hammer-CD, die locker 10 Drumâ??n Bass RAM-CDs ersetzen kann. Allen, die hier â??wo ist die Weiterentwicklungâ?? rufen, sollen lieber â??Thé au lâ??harem dâ??archimedeâ?? weiter â??hörenâ?? und dabei die Welt verschlafen. Alle anderen haben dann auch mehr Platz auf der Tanzfläche. Den braucht man bei den ausladenen Beinschritten aber auch dringend! KILLER!

Anspieltipp:

  • 1. Freestylers – Boomblast
    (Ein Schul-Vorführ-Tune: Hier wird auch dem ungeschulten Ohr einmal alles vorgeführt, was hier gang und gäbe ist. Inklusive 90er-Jahre-Prodigy-Lead-Sounds. Das kleine? gro�e? Latinum)

  • 3. Breakfastaz â?? Midnight
    (Der Herr J. wird ob der Vocals erschrecken. Für mich eines der Tunes überhaupt. Hat alles und kann alles. Das Definitionstune und Hands-in-the-Air Garant auch in schlechten Zeiten).

  • 12. Napt â?? Soul Sourviving
    (Sozusagen die â??Hospital Recordsâ??-Variante dieses Genres. Frauen Vocals + Flächen * Breaks= Happy Breaks!)

  • 13. Breakfastaz â?? Kick it
    (Dafür wird mich J. dissen, weil es zu cheesy kitschig ist. Remember Scotland Happy Hardcore?)

  • 14. Enzyme â?? Bandwagon 92s
    (Ha! Die â??Bandwagon Bluesâ??-Variante der 90er Breaks. Genial, dieses beliebte DnB-Hörspiel-Thema aufzugreifen (vgl. Twisted Individual, John B., â?¦). Ã?brigens gibtâ??s das Twisted Individual Original sogar als â?? ACHTUNG KEIN WITZ â?? polyfonen Klingenton!!!!!!
    Hallo??
    Sind wir jetzt bei Futurama?)

  • 20. SCAM vs Freestylers â?? Acid Love
    (Hier geht tatsächlich nichts mehr. Hammertune mit Classic-Breaks und 303 Line wie sie im Lehrbuch steht.)

  • 21. Ed209 – Infectious
    (Wenn ich das jetzt auch noch in die Liste mit Aufnehme, muss ich mich von Herrn J. wieder dissen lassen. Von wegen â??raus aus der prostitutionâ??â?¦)

  • 23. Napt ft. Julie Morrison â?? Take me away 2004
    (Ja, HIER gehören Vocals nun mal hin. So etwas lief â??früherâ?? auch immer zum Schluss, wennâ??s drauÃ?en schon hell wird. Eine schöne aktuelle Version. Hat jemand Käse gerufen? Genial! Was für ein Tune um eine CD zu beenden. Dafür hat sich alles andere gelohnt!)

In die CD reinhören:

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