Goldie – fabriclive 58

Machtdemonstration eines Großmeisters!

M
Der neuste Coup der Fabriclive-Serie: Goldie für einen Mix zu holen. Eigentlich unglaublich, dass er noch nicht dran war. Zu Goldie kann man ja sehr gemischte Gefühle haben und sein ganzer Werdegang scheint voll und ganz auf eine gewisse Sperrigkeit ausgerichtet zu sein.

Kein anderer DnB DJ hat es in den Status eines D-Promis geschafft, keiner tritt sonst in Privatfernsehformaten auf, keiner disst so schön, beansprucht aufgrund seiner Historie so uneingeschränkt die Deutungshohheit über gut und böse im Drum’n Bass wie Goldie. Und ich habe noch keinen anderen gesehen, der so demotiviert das grausamste Set des Planeten abgefahren hat, wie Goldie (damals in Koeln, man war das mies) und dabei so eine böse Fresse zog, dass man sich vorkam wie bei einem Dementor aus Harry Potter, der einem die Hofnung aus dem Körper saugt.

Jetzt mixt er die neueste Fabriclive und was dabei rauskommt, kann ich nur noch als absolut grandios bezeichnen!


Bei kaum einem Mix stand mir so oft der Mund offen, habe ich so gejubelt, habe ich so oft geschaut, welcher Track das jetzt ist und war so von den Übergängen beeindruckt (wie er Adam F da reinmixt, unfassbar!). In urtypischer Goldie Dunkelmanier feuert er eine DnB Rakete nach der anderen und springt dabei wild durch die ganze Geschichte des DnB ohne dass es irgendwo unpassend wirkt. Für dieses Mixalbum ein Subgenre Attribut vergeben zu wollen, wäre eine Beleidigung.

Es ist dunkler, rauher, super gut gemachter Drum’n Bass in reinster Form. Jemandem, der diese Musik noch nie gehört hat, sollte man eigentlich genau dieses Album vorspielen.

Beängstigend wird es aber, wenn man sich die Labels anschaut, von denen die Stücke stammen: Es sind nämlich überwiegend alles aktuelle Metalheadz Tracks. Und da wird einem dann auch der Sinn der Compilation klar: Eindrucksvoller kann man nicht demonstrieren, wie relevant und prägend Metalheadz (wieder?) ist. Die reine Machtdemonstration. Ständig das schauen auf’s CD Cover und merken: ach herrjeh das ist ja AUCH auf Metalheadz. Enden tut es souverän mit Commix’ Be True und als finaler Schluss dann natürlich Timeless endet. Der darf das. Sowas von gelungen. Ich nehme mal an, dass diese Fabriclive CD eine der bestverkauftesten ever wird für Fabric.

Ein absolutes Pflichtwerk für jeden DnB Schrank – Erstarret in Ehrfurcht!

Unsere Anspieltipps:
  • 01. Rido feat. Thomas Oliver – Twisted
    Und gleich der erste Streicher-Bombast-Piano-Balladenvocal-Track ist so ein geniales Beispiel, wie der Metalheadz Trademark Sound in 2011 klingt. Aushängeschild.
  • 08. DJ Fresh – Gatekeeper
    Ich glaube ja, dass DJ Fresh, der erste Drum’n Bass DJ, der einen Nummer 1 Chartplatz in den UK Charts erreicht hat (mit dem superpoppigen Lucozade-Werbespot Track Louder) mit seiner im Apil diesen Jahres erschienenen Future Jungle EP einfach schonmal mit genug Rohheit vorbauen wollte, damit er danach eben mit Louder den süßesten Mainstream’n Bass abliefern kann. Gatekeeper ist jedenfalls eines der besten Oldschool-im-neuen-Gewand-Tracks, den es gibt. Nur ein Basston, Ravestabs und klassischer Break ergeben die erfekte Dancefloor-Waffe. simpel = effektiv
  • 23. Mikal – Higher Forces (unten ab Minute 54 oder hier einzeln anhören)
    Das beste zum Schluss. Das unglaubliche, das unerwartete, das überraschende. Da musste ich dann vor Glück schreien beim ersten Mal hören, jetzt echt! Die steppigen stolperbeats, die deepness, das Bassgedröhne. Wer Breakage’s Clarendon, nur für die Peaktime und mit Beats zum sofortigen Verlieben. Für mich eines der besten Drum’n Bass Stücke ever! Und auch wieder auf Metalheadz.

In das Album reinhören:

Fabriclive Seite zum Album




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