Logistics – Crash, Bang, Wallop

Few killers, more fillers…

M

Alle anderthalb Jahre ein neues Logistics Album (manchmal als Doppel CD) ist ein bemerkenswerter Output. Nun das dritte ALbum von Nu:Tone’s kleinem Bruder.

Was kann es?

Das letzte Album hatten wir hier sogar geflissentlich verschwiegen, weil es mir einfach zu viele Tracks waren und mich an das Album nicht mitreissen konnte.

Das geht mir nun bei Crash Bang Wallop nicht anders. Denn an vielen Stellen ist das Album einfach zu sehr Drum’n Bass-by-numbers. Oft auch einfach nur Album-Filler, die weder neues sagen wollen noch irgendwie hängen bleiben oder stellenweise einfach nur klingen wie auf die letzte Minute hingeklatscht (ganz schlimm: 03. Salvation). Beim Album-Durchhören sagt Logistics auch bei fast jedem Track, dass er “done in a few hours” und das hört man einfach zu oft raus. Zu offensichtlich auch die Intention, das ganze Drum’n Bass Spektrum abbilden zu wollen. Deswegen gibt es den obligatrischen “Minimal-Glitch-Ambient-D-Bridge-Track” am Ende des Albums. Oder auch das unverzichtbare “ich mache nebenher auch French-Disco-House” ist zu hören (12. raygun), das auch nicht schlecht ist, aber durch das billigste Drum-Programming der letzten 20 Jahre nahezu zertört wird. Und klar auch der 1996er Jungle Track (9. Jungle Track) ist dabei, aber er wirkt eher schlaff.

Die Stärken sind die simpleren Tracks wie Murderation (man bedenke: Das ist quasi einer der “gröÃ?ten Hits”) oder Repetition. Auch Platinum wird gut laufen. Solide Roller, gegen die man nix einwenden kann.

Vielleicht erwarte ich zu viel, aber mitreissend geht irgendwie anders.

Fazit: Vor ein paar Jahren wäre das sicher das GroÃ?e Ding gewesen. Heute wirken die vielen Synthdudeleien und die pappigen Drums eher uninspiriert und seltsam veraltet. Das Album “is doing OK”, aber im Vergleich zu anderen aktuellen Produktionen fällt es klar ab. Die Messlatte liegt einfach sehr, sehr hoch. Vielleicht eher einzelne Tracks per MP3 kaufen.

Unsere Anspieltipps:
  • 02. Eastern Promise
    Klar, rinsed to death aber war klar, das dieses Tune hier Erwähnung findet: Euro-Trance-Kindermelodie der kitschigsten Sorte. Wollte der Labelboss COleman erst nicht auf dem Album haben, weil wohl zu kitschig für Hospital, aber als er das dann live gehört hatte, musste er zugeben, dass es einfach funktioniert.
  • 10. Transporter
    Das stärkste Tune des Albums ist ausgerechnet ein Tune, in dem Logistics sich anhört wie High Contrast zu seinen True Colours Zeiten. Klassischer Hospital Liquid Tune mit schönem Vocal Hook (“When I think of you, it brings me dooooooown“) und Refrain, der dadurch besticht, dass er grundsolide den Labelsound von vor 3 Jahren repräsentiert.

In das Album reinhören:

 

2 Replies to “Logistics – Crash, Bang, Wallop”

  1. schönes review. ich finde die tracks super aber es ist halt kein album zum wirklichen “hören”, sondern eher für den club und eine aneinanderreihung von dj-tools. falls du es noch nicht kennst, check mal 1984 von alix perez, da stimmt alles!

    • Hallo Markus,

      ja Du hast sowas von recht: Alix Perez 1984 ist der Wahnsinn!

      Wenn wir uns hier mal wieder zum Schreiben aufraffen dann wollen wir das auf jeden fall rezensieren.

      M

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