Noisia – Fabriclive 40

Sind sie zu stark, bist Du zu schwach!

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Warum höre ich mir diese Compilation immer und immer wieder an, obwohl sie mich erschreckt, angewiedert und befremdet hat?

Und warum scheibe ich hier auch noch darüber?

Ehrlich gesagt, habe ich keine Ahnung. Aber ich kriege diesen Lärm nicht mehr aus meinem Kopf. Auf der Fabriclive 40 präsentieren sich die drei Niederländer ähnlich wie vorher schon Villalobos mit überwiegend eigenen Tracks, so dass es fast ein “Artist Album” ist. Stilistisch ist – lt. Wikipedia – Noisias Schaffen überwiegend den SubSubMiniGenres Neurofunk, Darkstep und Harstep zuzuordnen.

Wer damit nichts anzufangen weis: Das ist eigentlich die Gabber Variante des DNB, bei denen die Drums sehr technoid auf Bassdrum und Snare reduziert sind (von rollen oder Breaks keine Spur) und von allen Sounds eigentlich nur ein verzerrter Bass sowie einige Geräusche übrig bleiben. Es fängt auch gleich so an. Fast unanhörbar, viel zu schnell und viel zu hart. Furchtbar. Vor allem “Diplodocus” lässt mich nur mit Kopfschütteln zurück ob der sickness. Das kann man sich eigentlich gar nicht anhören.

Sobald Noisia aber mal 25 Gänge runterschalten und das ganze auf halber Geschwindigkeit laufen lassen hat das dann aber doch echt was für sich. Die Effekte haben Platz und die Drums nerven auch nicht so. Leider viel zu wenig davon, vor allem zum Ende hin wird es immer unanhörbarer. Der immergleiche Teppich aus zu 800% verzerrter Bassline (die eigentlich eher so klingt, als ob ein synthetisches Tier was erzählen will) und Bollerdrums ist einfach zu viel für meine zarten Ohren.

Trotzdem beeindrucken mich die drei Jungs damit aber ungemein. Diese zum teil unglaublich harten Sounds, die bis zur Karikatur verfremdet werden. Mehr Bassforschung und mehr Distortion geht nicht. Das ist konsequent und gut gemacht. Zudem wechseln Noisia im ganzen Mix ständig das Tempo der Tracks enorm und trotzdem wirkt es homogen. Der Grund für diesen Artikel sind aber zwei Tracks, die mich dann genau zur Mitte total weggeblasen haben:

15. Noisia & Black Sun Empire – Infusion
und
16. Noisia – Split The Atom

Obwohl v.a. “Split the Atom” eigentlich alle Eigenschaften erfüllt, die ich zwei Sätze oben bemängele, geht mir dieser Ohrwurm einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ungelogen muss dieser Songs mindestens jeden zweiten Tag einmal laufen – Und das nun seit über 2 Monaten!
Ich will nicht! Aber ich muss! Gegen meinen Willen bekehrt!

Es gibt noch ein paar weitere wirklich nennenswerte Highlights, aber leider vor allem gegen Ende immer mehr unanhörbares. Dazu bin ich wohl zu alt und zu schwach.

Verstörtes Fazit: Ich bin erschrocken und beeindruckt zugleich. Noisia, bitte bitte öfter Tempo runter! Ihr seid ganz, ganz Gro�e!

weitere Anspieltipps:
  • 09. Noisia – the tide
    Na also, geht doch! So klingt Ed Rush und Optical’s No-U-Turn-Sound in 2008. Hammertune!
  • 13. Phace – Cold Champagne (Dub)
    Technoider und trockener kann man Drum’n Bass wohl nicht machen
  • 18. Noisia – Seven Stitches
    Genau! Macht doch einfach mehr Breaks! Das hier hätte Crystal Method nicht besser machen können. Killertune! Der geborene Playstation Wipeout Soundtrack.

2 Replies to “Noisia – Fabriclive 40”

  1. moin , jo hör den mix grad zum ersten mal un bin ziehmlich geflasht mir gehts recht ähnlich wie dir geil böser scheiss ziehmlich cool

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