Ripperton – NIWA

Zeitlos + Schön
M
Um gleich auf den Punkt zu kommen: Adjektive wie zeitlos schön sind ja in Ihrer Abgedroschenheit kaum zu übertreffen, aber hier fällt mir kaum was passenderes ein. Das Debut Album des Schweitzers Raphael Ripperton auf Joris Voorn’s “green” Label ist mehr als nur beeindruckend.


Dem Format “Album” wird Niwa gerecht wie selten ein Album: Als ganzes ist es viel mehr als die Sume der einzelnen Tracks. Stück für Stück arbeitet er sich durch weite Landschaften des House. Mal ruhiger, mal deeper, mal sphärisch, mal ambient gibt das ein Gesamtkunstwerk, das danach verlangt am Stück gehört zu werden und beim mehrmaligen Hören eröffnet es zur Belohnung dann immer weitere Türchen mit Detals und Tiefen. Stilistisch irgendwo zwischen Manuel Tur, Joris Voorn, den Young Lovers mit einem Schuss James Holden und Deep House a la Plastic City. Die House Version von Scuba vielleicht. Oder Manuel Tur 2.0. Vor allem der originelle Einsatz von eigentlich unpassenden Samples, die dann doch wieder funktionieren, hat mich beeindruckt. Und an allen Ecken kleine Sounddetails, manche offensichtlich, viele versteckt. Die Arrangements niemals vorhersehbar, sondern immer abwechslungsreich, ohne dass es aber bemüht oder verwaschen klingt. Melodien überall, aber nie zu aufdringlich, nie zu süß.

Kurzum: So hört sich die Oberliga gut gemachter Listening-House Musik an.

Kaufplicht für alle, die ruhige, tiefe Klänge lieben und ein Album für’s Leben suchen.

Unsere Anspieltipps:
  • Leonor’s Lanugo
    Er kann auch ganz klassischen Deep House mit geklicker. Und wie schön.
  • Farra
    Ein Stück, bei dem ich nur mit offenem Mund maximal noch Ahhh sagen kann. Eigentlich eine Art hypnotischer James-Holden-House. Ahhh.
  • At Peace
    Was wette ich, dass Ihr diese Vocals nie mehr aus dem Hirn bekommt. Zugegebenermaßen erinnert es stark an Lusine’s “Two Dots” (zu dem ich hier sicherlich mal einen Altar aufbauen werde). Achtung ab 4:33 wirds nahezu unfassbar mit einer Bassline, die selbst Lars Hoff nicht besser hingekriegt hätte.

In das Album reinhören:

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