Snoop Dogg & Pharrell – Drop It Like It’S Hot

Wir sind: Nicht einer Meinung! 

J: 
Yeah! Snoop Dogg endlich wieder in den US Top 100 auf Platz 1… oder soll ich lieber sagen  S-N double O-P, D-O double G. Aber das ist nicht nur Verdienst seiner unglaublichen Lässigkeit (ja ich gestehe: Ich habe mir "Doggy Fizzle Televizzle", seine selten bescheuerte TV Show mit groÃ?em Vergnügen reingezogen) sondern sicher der Einfluss der congenialen Neptunes AKA  Pharrell Williams  und Chad Hugo. Die Jungs haben letztes Jahr ca. 20 % aller Songs produziert, die in UK im Radio liefen. Wenn man nur die Nummer eins Hits nimmt, dann liegt Ihr Anteil bei ca. 40 %. Und

dabei machen die eben nicht nur absolut plumpen Mainstream.
Neptunes stehen für minimalistsichen und reduzierten RnB und Hip Hop Sound, Staccato Beats und nicht unbedingt rhythmische und sehr abgefahrene Samples. Die Jungs und Timbaland (mit Missy Elliott und mit Timbaland waren die Neptunes angeblich auf dem College) bestimmen einfach wo es lang geht.
Und Drop Like Its Hot ist sicherlich ein Meisterstück! Eingängig und groovy wie nix. Absolut minimaler Beat, eigentlich sowieso nur Bass Drum und super billige Hi Hat. Dazu die kranke Idee mit dem Zungenschnalzen (die auch im Video sehr geil rüber kommt) und das vollkommen unmotivierte Keyboard vor der Hookline. Das ist einfach saucool! Anders kann ich es nicht sagen.
Der Text macht sich dann auch keine weitere Mühe zu verstecken worum es in diesem Song geht:
Pharrell und Snoop sind die coolsten überhaupt. Und zumindest für den Moment bin ich da bei Ihnen.
Wer das Video sehe möchte oder mal einen Einblick haben, was die Jungs tatsächlich alles produziert haben, schaue hier vorbei: http://www.startrakmusic.com/web/neptunes_all.aspx !

M:

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Also gut, also gut. Bevor Misverständnisse aufkommen: Neptunes halte ich für musikalische und v.a. verkaufstechnische Genies! Sie schaffen es, reduzierte Tracks mit eigentlich total radio-untauglichen Sounds zu koppeln, die aber Klasse funktionieren. Allerdings glaube ich auch, dass sie aufgrund Ihrer quasi-Monopolstellung mittlerweile einfach jeden Mist in die Formatradios und Marionetten-Musikkanäle drücken können, ohne das sich jemand zu wehren traut.

Deshalb hier die wahre Entstehungsgeschichte:

Neptunes sa�en eines abends total genervt im Studio. Der Pharrell wollte ins Kino (fette Premiere), aber man musste noch arbeiten, weil Snoop schon komplette Vocals abgeliefert hatte, der Track dazu aber aus versehen schon für einen Xibit-Track verwendet wurde, weil der Praktikant im Studio das falsche Master verschickt hatte.Da standen sie nun, unsere Helden, und mussten um die Snoop Vocals herum schnell noch einen komplett neuen Track stricken. Das Video war ja auch schon fertig gedreht. In den 15 Minuten, bevor die Limo kam, um die beiden zur Filmpremiere eines Blockbusters in LA zu fahren,  konnte man immerhin noch folgendes schaffen: 

  • Eine sehr uninspiriertes Drumpattern
    "Guck mal der Praktikant hat eine 150Dollar Yamaha General-Midi-Dose von 1994 ans 128-Kanal-Midi-Interface angeschlossen. Wie kann man denn auf Kanal 10 das GM Drumset von "Standard" auf "Electronic" unstellen? Ach egal, dann nehmen wir halt das, ist ja eh nur zum Test. Was? Ach Quatsch, 4 Takte reichen locker aus, den Rest machen wir morgen"
  • verkorkst durch die extrem nervige durchgehende Weisses-rauschen-HiHat
    "Hey Pharrell, wie lange brauchst du denn zum Händewaschen, verdammt mach die Tür zu, das hört man bis in die Vocal-Kabine"
  • Der Beat-Track wird schnell Ã?berkomprimeirt, so dass der HiHat Attack noch nerviger wird
    "Scheisse, ich habe die Anleitung vom neuen 8000 Dollar Retro-Tube-Kompressor verloren, der heute morgen angeliefert wurde, wie schalt ich denn das Ding wieder aus?"
  • gluckse dazu ins Mikro
    "Hey guck mal das für 15.000 Dollar original restaurierte Neumann-Mikro von 1928 das die gestern geliefert haben hat ja einen witzigen Plopp-Schutz, hihi"

So. Dann haben die das Pattern abgespeichert und sind ins Kino gegangen. Nach der Party dannach kamen die Neptunes nochmal total bekifft uns Studio.Schnell war die Idee geboren, dass man mal testen wollte, wie abhängig diese ganze marode Plattenindustrie-MTV-Formatsradio-Posse denn schon von den Neptunes abhängig ist:
– "Komm wir nehmen diesen beschissenen Test-Track, lassen Bass und Lead-Instrumente weg und machen, um den Chorus überhaupt unterscheiden zu können irgendein kurzes Zufallssample rein."
– "Quatsch, das merken die sofort! Das würde doch nicht mal auf eine B-Seite kommen, dieser Mist!"
– "Ach egal, wetten, dass Ding ist bald Nummer 1"?

So und GENAU so war’s dann ja auch! Bitte stellt euch mal vor, irgendjemand "unbekanntes" würde sich mit so einem Track irgendwo bewerben. Den würde NIEMAND nehmen, nichtmal, wenn es ein Remix zu im Netz runterladbaren original-Snoop-Raps wäre. Aber bei den Neptunes traut sich niemand was zu sagen und das Ding wird einfach so lange als "Cool" erklärt, dass jeder drauf reinfällt. Hat jemand Zweifel, beruhigt man sich mit "Naja, also Neptunes bringen den Underground in die Charts und retten die Welt, also ist der Track schon irgendwie cool".Ja kennt denn niemand das Märchen von den Kaisers neue Kleider? Genau darum geht es hier! Der Track hat keine Kleider, aber alle reden sich ein, dass er total gut aussieht.

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