Deepchord – Sommer

Direkt ins Blut

M
Hä? Es kommt mir vor, als hätte ich hash-bar loops, das letzte Album von Rod Modell aka Deep Chord gerade erst fertig gehört und jetzt kommt mit “Sommer” schon sein nächstes Album? OK es war tatsächlich 2011, aber er releaset ja jedes Jahr ein Album als Deepchord oder Echospace.

Das neue Album also Sommer. Und das heisst im Dub Techno, dass auch mal hellere Töne vorkommen dürfen und die Beats beschwingter sind, was allerlei Percussion Samples unterstreichen. Das Tempo ist auch relativ hoch, das war mir bisher nie so aufgefallen. Ansonsten rauscht, mumpft und zischt es so, wie es soll und drunter pulsiert ein Beatgehoppel. Sehr schön auch das Kommentar eines (hmm komisch, US Kunden), der dachte, die Vinyl wäre kaputt, weil alles so dumpf und verrauscht klingt. Works as designed und this bug is a feature, just rtfm! kann man da wohl nur sagen.

Alles fliesst schön ineinander über und ergibt einen treibenden Dubtechno Soundbrei. Bei genauerem Hinhören merkt mann dann auch, mit wieviel wahnsinniger Liebe zum Detail hier Schicht um Schicht von Hand zu einer dicken Soundwand zusammengesetzt wurden. Die kickt ordentlich und bewirkt diesen Direct-to-Brain-Effect, den Deep Techno auf mich hat.

Geht es euch genauso? Analytisch betrachtet ist Dub Techno ja stupide hoch drei. Und hat man ein Album, kennt man alle. Und die Stücke klingen ja eh alle sehr, sehr ähnlich und es loopt eigentlich nur vor sich hin, rauscht und es kommt der eine Ton, der eine Chord in all seinen Delay Varianten. Wie kann man mit solch fast schon einfältigen Mitteln so eine Wirkung erzeugen?

Keine Ahnung. Aber beim hören scheinen die Töne direkt durch alle Filter durch ins unterbewusste zu gehen. Der Mund öffnet sich und man kann eigentlich nur noch Aaaaahhhhh sagen. Geht deswegen beim Autofahren m.E. gar nicht, denn da fährt man ja vor lauter staunen einfach in die Mauer.

Die ganzen “er-hat-sich-vom-Basic-Channel-Sound-emanzipiert”-Sprüche spare ich mir hier jetzt lieber.
Hört euch einfach diesen deepen shit an und lasst euch fallen!

Unsere Anspieltipps:
  • 02. Aquatic
    Aaaaahhhhh!
  • 11. Alfama
    Pppphhhheeeewwwww!
  • 09. Spring Mist
    Ssssstttttt!

In das Album reinhören:

4 Replies to “Deepchord – Sommer”

  1. hä? Es gibt jetzt auch DubTechno? AHA, also in meinen Augen lief so Zeugs schon vor gefühlt 100 Jahren auf den Chill-Out-Floors dieser Republik!

  2. aha, dann kram ich mal in meinen CDs, ich glaub da liegt noch einiges von dem Zeugs, willst mal reinhören?

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