Merka – Make & Do

Alice in Wonderland listens to this obscure music in her dreams!

M
Ach herrjeh, MERKA hat im Septembr 2008 (zweitausend ACHT) sein zweites Album rausgebracht und ich habe es erst vor wenigen Wochen zufällig bemerkt. Was daran so schlim sein soll? Nun ja, sein Debut “Berserka” ist sowas wie die Definition eines Überalbums und hat ein eigenes Universum geschaffen. Da war es natürlich klar, dass ich das Nachfolgealbum kaum abwarten konnte! Und dieses dann so lausig zu vertrödeln, das tut dann schonn weh. Deswegen also diese Rezension als Wiedergutmachung für mich selbst. Als Beweis, einmal sagen zu können, dass man das zweite Album doch rezensiert hatte, irgendwann. Als

Und natürlich ist es KEIN zweites Berserka geworden!


Aber fast! Ich glaube ja fest daran, dass es gar nicht gelingt, ein Unfassbarkeitsdebut schon bein zweiten Album zu toppen. Fantastisch ist bei “make & do” wieder die nicht-Greifbarkeit. Die Stücke setzen sich wieder direkt zwischen alle Stil-Stühle, wobei diesmal der “break” anteil entweder dem “four-to-the-floor” Anteil oder dem Obskuren weichen mussten. Das macht es sicher dem Großteil der Hörer schwer, das irgendwo einzuordnen, weil man wieder nicht weis, ob man tanzen oder hören oder gleich abschalten soll. Das wissen die meisten Stücke selbst sicher auch nicht.

In Summe erscheint das Album “un-fass-bar” und klingt wie Basement Jaxx auf 33rpm und mit ein paar Spuren weniger aber dafür ein paar psychedelischen Substanzen mehr. Gleichzeitig klint es dann auch wieder ein bischen wie auf Kidda’s Going Up. Ein ko(s)mischer Gemüseauflauf aus Breaks, Funk, wilden Samplecollagen, House und den unerreichbaren atonalen Merka-Noises und Glitches, ohne die kein Track auskommen darf. Beim kauen schmeckt man dabei die einzelnen Zutaten nie direkt raus, sondern eher als Geschmackserinnerungen. Dabei werden auch Zutaten verwendet, die nie im Leben zusammenpassen KÖNNEN und sich z.T. auch ausschließen. Dabei wundert man sich, wie trozdem was rauskommt, was mehr als genießbar ist.

Er ist wieder mal ein Meister in unerreichten Wendungen von Tracks, die selbst einfach mal bei Tempo 200 auf der Autobahn den Rückwärtsgang einlegen und sich entscheiden, sich in ein Mountain Bike zu verwandeln. Das geht ständig so und man weis nie, ob der Track wieder zu seinem ursprünglichen Thema zurückkommt, oder ob es nur eine Introsequenz war. Das Wort “fantastisch” passt hier in seiner ursprünglichen Bedeutung wohl am besten und führt – zumindest bei mir – zu instant Entzücken. Manchmal klingt es auch ein kleines bischen wie Lionrock, Leftfield und The Irresistible Force gleichzeitig. Ich kann mit sehr gut vorstellen, dass man das auch als atonale und chaotische Störung empfinden kann (und das Stück “Lime” ist auch wirklich nicht zu ertragen!). Ich stehe wieder wie ein kleines Kind beim Hören davor und staune, staune staune.

Mein Fazit: Hier wird Großes fortgesetzt!
This is different Music for another dimension! Würde Quentin Tarantino “Alice im Wunderland” verfilmen und würde es in London spielen, GENAU SO würde der Soundtrack klingen!

Unsere Anspieltipps:
  • 02 – Back Home
    Das zusammen mit “Lucky Strike” sowas wie die Fortsetzung von Berserka und das “zugänglichste” Stück des Albums. Es ist unfassbar, unfassbar geil und leider unmöglich zu beschreiben. Der irre Refrain, wie kommt er auf sowas???
  • 05 – Another Place
    Das ist so ein Merka Trademark Übertrack, der alle zehn Sekungen komplett sein Gesicht wechselt. Pure Faszination und die die Gewissheit, dass sowas ja eigentlich gar nicht wahr sein kann. Und wenn dann nach 02:40 dieses Sprachstakkato-Sample kommt, dass einfach so gar nicht reinpasst und gleichzeitig dem Track eine überirdische Note gibt, dann ist alles einfach aus.
  • 09 – Blueberry
    Höre und staune. Höre. Und. Staune.

www.merka.co.uk

In das Album reinhören:

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