Scuba – Triangulation

Electronic Wonderland
M
Ach irgendwie ärgert mich diese ganze Dubstep-Feulletonisten-Scheisse: Meine Theorie ist ja, dass Dubstep nur deswegen der schreibenden Presse liebstes Kind ist, weil der Original-Entwurf so unsexy, so white, so wenig funky war wie nur irgendwas und man deswegen nie in die Verlegenheit kommen musste, dass das jemand in Lichtjahre-entfernung zum Mainstream gut finden könnte oder dabei sogar Spa� haben könnte.
Kurzum also meine Standard-Theorie: Alles was dem Underground-4Ever-der-ewig-Berufsjugendlichen, der Distinktions-Sucht-Lustfeindlichkeits-galorender-Shoegazer-Nerds nutzt, wird gehyped. Und der Beweis: der von Scuba selbst als “Hardcore” Dubstep (als Pendant zum DnB Jump-Up) mit seiner Wobble Wobble Bass-Pornografie für 12-jährige Jungs, der aber immerhin zur Peaktime auf der Tanzfläche laufen kann, ohne das alle gleich gehen und sogar Frauen tanzen, wird natürlich als Untergang des Dubstep-Abendlandes hochnäsig gedisst (OK, nach einem ganzen Abend von dem Zeug vielleicht in Ansätzen nachvollziebar, aber grundsätzlich doch nur wieder das alte Muster).
Ok, ok ich schweife ab…


Sagen wollte ich eigentlich, dass es nervt, dass alles was auf Dubstep Labels rauskommt sofoert für die “Genre-erweiternden Eigentschaften”, der “grenzenlosigkeit” des Dubstep zugrschrieben wird und anscheinend niemand merkt, worum es geht: Um elektronische Musik unter 100 BPM, der für das Dubstep-Gewand einfach nur sehr, sehr usexy Beats verpasst wurden. Aber so “neu” ist das doch alles nicht.

Am Beispiel Scuba wird das besonder deutlich: Er selbst sagt, dass “Triangulation” eigentlich kein Dubstep ist und er mit der Wobble-Welt auch nix (mehr) anfangen kann. Trotzdem heisst es in den Claims “wichtigster Dubstep-Meilenstein seit Burial’s Album” (das ja definitiv Ambient-2step war…). Obwohl es über 100 BPM ist und auch kaum Dubstep Rythmen hat. Aber wozu darüber aufregen. Lieber ins Album hören und sich von Scuba auf eine Reise mitnehmen lassen:

Es ist Ambient, Chill Out, 90er Jahre Leftfield, The Irresistible Force. Es wandert und hallt. Es bewegt sich nur langsam. An manchen Stellen ist es burialesque (ha!) mit Vocalfetzen und 2step-Geklapper. Es hätte auch Ninja Tune sein können. Oder Blackbox Architect. Oder dBridge. Auch wenn es durchgängig hohe BPMs hat, klingt es als würde es stehen bleiben. Es scheint kein Ziel zu haben sondern stolpert von Soundscape zu Soundscape. Es ist elektronisch wie sau und gleichzeitig fühlt es sich organisch an.

In Summe: Es fantastisch! A must for the open-eared listener. Aber keine ganz leichte Kost.

Ach und PS: Scuba ist ja DER, der den Track “no future” gemacht hat. Ja genau! Der! 🙂

Meine Anspieltipps:
  • Three sided shape
    Unglaublicher Beat, unglaubliche Soundscapes. Dubstep auf gefühlten 200 BPM. Unfassbar tief und treibend.
  • Before
    Eigentlich die Scuba Variante von “Wonder where”. Irresistivble Force 2010, da könnt ihr sagen was ihr wollt. War das nicht auf einem Autonomic? Habe es vergessen. Aber diesen Track so schnell nicht. Checkt das Video unten und den Promo-Download des Tracks.
  • Lights Out
    Dubtechno in Garage Geschwindigkeit. Funktioniert sicher auch auf der hälfte der Geschwindigkeit und keiner würde es merken.

In das Album reinhören:

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Scuba – Before (Promo MP3 download)

Scuba – Before (Video)

Scuba – ‘Before’ from FACT Magazine on Vimeo.

2 Replies to “Scuba – Triangulation”

  1. Das Blöde an Dubstep ist halt, dass man es nur mit anderem Dubstep mixen kann. Deswegen hat es auch nur “Lights out” in meine virtuelle Plattenkiste geschafft – der Track spielt auch mit den Technokindern.

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