Same procedure….?

Ob die Leserschaft so schnell reagiert bleibt mir zu hoffen. Oder auch zu wünschen. Ich bin auf jeden Fall morgen am 31.12.2008 auf einer klassischen Eltern-Silvester Veranstaltung, auf der die Betten schon bezogen und die Babyphone geladen sind.
Und da stellt sich die Frage: Was hören ab 00:04 Uhr, wenn die Wunderkerzen abgebrannt und das Schokoladenfondue angezündet ist. Wenn man dem nervigen gegenüber endlich eins in die Fresse gegeben hat und zum runterkommen – und weil das neue Jahr ja besser werden soll als das Alte- ein Lied hören will. Wenn sich niemand mehr zur Israel-Palästina Krise äuÃ?erst und das Small-Talk Feuwerwek längst abgebrannt ist. Und dann……..? Was rettet mir den Abend?
Ich habe eine Tendenz zu 746 von Trio Elf am Fenster mit Blick auf den Olympiaturm, oder vielleicht auch Kissing a Fool von George Michael (in Reminiszenz an Frau Möller), dessen Musik auf unserer Seite definitiv unterrepräsentiert ist. Lasse mich aber auch noch eines Besseren belehren…….. die nächsten 24 Stunden!
Es wünscht Euch einen wunderbaren Start ins Jahr: Connaisseur_j
(Und hiermit qualifizieren sich dann auch die Sportfreunde Stiller)

Midi Mapping (.tsi) for Hercules DJ Console MK2 for NI Traktor Pro

(english version below) Heute mal was ganz anderes:

Man mag zu digitalem DJing und den dazugehörigen Controllern stehen wie man will, aber es sind einfach sehr schöne Spielzueuge. Für den definitiv zur Gattung Spielzeug gehörenden DJ Controller “DJ Console MK2” von Hercules störte mich in der neuen Traktor Version Traktor Pro das mitgelieferte Midi Mapping, da dort einige der aus Traktor 3 gewohnten Features nicht mehr vorhanden waren.

Habe daher in TraktorPro das Mapping erweitert und verändert, damit die Balace zwischen Spiel, Spa� und Spanung wieder stimmt.

Und da Weihnachten ist, wollen wir euch das nicht vorenthalten. Wer also Traktor Pro und diesen Controller besitzt, kann das .tsi Settings File importieren.

Real purists may sneer at digital DJing and it’s easy-to-mix software and controllers. But for an vinyl illiterate like me it’s great fun and the ultimate toy for grown ups. Definitely a toy is the the “DJ Console MK2” by French manufacturer Hercules.

However, when I migrated to the new Traktor Version Traktor Pro, some of the MIDI mappings I was used to from Traktor 3 were gone or awkward to use.

So after messing with the all new TraktorPro Midi Mapping functionality I adapted and enhanced the mapiping so that more buttons and functions can be used again (see instructions for more details). And becasue it’s christmas we thought it’s a good idea to share that with you. Just import the .tsi file in TraktorPro and enjoy.

Deichkind – Arbeit nervt

Wir sagen: Eigene Schienen, eigener Zug!

J
Connaisseur_J sagt:

Heute morgen lese ich in meiner Zeitung Deichkind seien noch “rechtzeitig auf den Elektrozug aufgesprungen”. Und ich denke mir entschuldige ma, was? Und ich denke mir aber hallo!
Und auÃ?erdem: Ia habbd ja gahnix verstand’n.
Deichkind haben für den Elektrozug eine neue und ganz eigene Antriebstechnik entwickelt. Ihre eigene Lok vor den Zug gespannt, die Wagen in Neon-Farben lackiert, das Interieur zerstückelt und die Sitze gegen Hüpfburgen ausgetauscht. Um uns den Ritt unseres Lebens zu präsentieren. Von wegen rechtzeitig aufgesprungen….. Pah!

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Beatspoke – No Rush

Must-Have des Jahres 2008

J
Connaisseur_J sagt:

Dieses Album habe ich bereits sehnsüchtig erwartet und dabei läuft man ja oft Gefahr eine eigene Erwartungshaltung auf zubauen, deren Erfüllung schlichtweg unmöglich ist. Nicht in diesem Fall. Das Debut von Beatspoke ist genial und für mich die in sich stimmigste CD des Jahres. Denn es sind nicht nur einzelne Tracks gut, sondern alle zusammen bilden ein abgeschlossenes System, entführen den Hörer auf eine knapp einstündige Reise durch Alltagsprobleme, Unzufriedenheit, Glück. Mit genial einfach gehaltenen Texten, die mit unglaublicher Leichtigkeit ihre Message transportieren. Mit unaufdringlicher, gut inszenierter Musik die Ecken und Kanten hat und nie zu geschliffen oder perfekt wirkt. Ich überschlage mich, ja ich wei�, aber ich bin begeistert.

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10 Jahre Santorin – Free Labelcompilation download

Warum sich nicht mal gerade an Weihnachten selber beschenken? Kein Problem: Unser allerliebstes deutsches Drum’n Bass Label SANTORIN aus dem schwäbischen Tübingen ist nun sage und schreibe 10 Jahre alt!

Kar, dass sich Oliver, Simon und die anderen im Jubiläumsjahr nicht lumpen lassen und die letzten 10 Monate lang jeden Monat einen Compilation Track for free rausgehauen haben. So ist nun ein schöner �berblick über das Label entstanden.

Download it here!

(mein Liebling: CONTOUR – No Good)

Trio Elf – 746

J
Connaisseur_J sagt:

Ich komme von Trios nicht los, wenn es um Jazz geht. Die klassische Besetzung Piano, Bass, Schlagzeug ist immer schon ein erstes Indiz dafür, dass es mir gefallen könnte. Und nicht zu “free” und nicht zu experimentell, sondern eher ganz klassisch, in die Richtung Bar-Jazz. Von daher war die Anschaffung der Trio Elf CD schon mutig. Aber man will sich ja auch weiterentwickeln und deswegen wurde es mal Zeit für etwas moderneren Jazz. Und qualifiziert hat sich das Trio mit der folgenden Angabe zur Frage wer sie wohl beeinfluÃ?t hat: Jazz, Drumâ??nâ?? Bass, Kraftwerk, Adriano Celentano, Aphex Twin, Johann Sebastian Bach, Paul Simon, Squarepusher, Dubstep

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Blackfish Productions – Moving Pattern Session 1

So muss Downbeat sein! Hier kann man nichts falsch machen!

J
Connaisseur_J sagt:

Nein, wir sind nicht vom Blackfish-Productions Label aufgekauft worden, wir sind schlichtweg Fans von Qualität. Und wir können auch nix dafür, dass Blackfish regelmä�ig unseren Kriterien entspricht. Aber da wir von einigen einzelnen Produktionen bereits begeistert waren, ist es wohl auch nicht weiter verwunderlich, dass die erste Label Kompilation bei uns auf offene Ohren stö�t.

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Chase & Status – More than alot

Das “Pop’n Bass” Album, dass die Welt retten soll.

M
Das ist eine spannende Geschichte: Das Debut Album More Than Alot” von Chase & Status wurde in den letzten Monaten von DJs, Moderatoren und der Presse so ausnahmlos mit Vorschusslorbeeren versehen, dass es einem schon Angst werden konnte.

Vom “next big Thing” und “Drum’n Bass is taken to another level” war die Rede. Davon, dass dieses Album die Tür zum Mainstream / Chart Erfolg mit einem lauten Knall öffnen soll und somit quasi eine bisher ignorante Ã?ffentlichkeit durch dieses Album zu neuen DnB Anhängern bekehrt werden und die Milliarden auf diese kleine Szene regnen und sich endlich der “verdiente Ruhm” einstellen möge. Das hat seinen Grund jetzt weniger in der absoluten Qualität der Tracks, sondern dem Versuch von Chase & Status, sich über Genregrenzen hinwegzusetzen und mit vielen Stilen der Popmusik zu flirten.

In Summe finde ich es ein bischen zu viel erwartet von einer CD mit 13 Tracks. Das ist auch unfair den Machern gegenüber, die sicher nur ein geniales Album abliefern wollten, aber wohl nicht im Traum daran dachten, die Welt damit retten zu sollen. Deswegen muss man bei der Bewertung auch aufpassen, dass man nicht die Erfüllung der Szene-Erwartungen misst, sondern die (subjektive) “Güte” der Tracks.

Und beim Zusammenbrauen haben sich Chase & Status auf eine wirkungsvolle Formel verständigt, die in der Tat maximale Breitenwirkung – auch im Pop-Manstream – versprechen könnte:

– Ã?berschreite nur selten die magische Radio-Länge von 3:30 Minuten
– nutze sofort wiedererkennbare Hooklines, Melodien, “Refrains” wo immer möglich
– nicht zu viel in einen Track packen, weniger ist mehr. Ein Drumloop reicht
– wechsel zwischen cheesy Pop-Passagen und wüsten Drum’n Bass Parts einfach hin und her


Nun werden wir testen, ob diese Tricks auch funktioniert haben und jeden Track gnadenlos sezieren. Dazu habe ich mir – da Connaisseur_J derzeit immer noch auf einem geheimen Undercover-Recherche-Einsatz ist – einen Gast-Rezensenten geholt: The IMP!

Damit will ich sicherstellen, dass dieser Review nicht gleich in kritikloser Euphorie versinkt.

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Metro Area – Fabric 43

Fundamentalisten Disco Boogie für Senioren

M
Mit dem von Metro Area gewohntem Disco-Fundamentalismus wird eine glattgebügelte minimale und maximal vorhersehbare Disco-Boogie-Langweiligkeit nach der anderen geboten. Die immergleichen Drums, der immergleiche Bass, die immergleiche Langeweile. Von pompösen Disco-Knallern der 80er bleiben immer nur Drums, Bass und ein Effekt übrig, was über die Strecke eines ganzen Mixes dann doch recht wenig ist. Es passiert einfach nichts. Das ist ungefähr so spannend wie Blasenaschwäche.

Ich weigere mich, nachzulesen, ob die Tracks nun von 1978, 1985 oder 2006 stammen, denn diese Information wäre genauso belanglos wie die Musik selbst.Ausschlie�lich für im ewigen Gestern lebende Senioren geeignet, denen der Arzt jegliche Aufregung verboten hat. Also der passende Sound für überalternde und unflexible Westgesellschaften vor der Depression. Das einzige Highlight ist vielleicht das witzige Intro mit den Vocals. Der Rest ist einfach nur todernste Hipster-Verbohrtheit.

Kann daher im Hintergrund ungestört laufen. Kann aber auch aus bleiben. Vom applikativen Gesichtspunkt her daher eigentlich ein Treffer. Mir ist das einfach zu glatt und zu beliebig. Boogie-Woogie-Geschichts-Wichtigtuer-USA-Habitus hin oder her.

Kidda – going up

Sunshine Soul for the eternal Summer

(Red.: dieser Artikel muss nun endlich veröffentlicht werden, bevor die CD als “Klassiker” von Time Life verramscht wird)

MVon allen kurzlebigen elektronischen Genres aus England ist Big Beat sicher das am meisten geschmähte und verachtete in Deutschland. Klar, dass vor allem mir das damals total gefallen hat, auch über Chemicals und Fat Boy Slim hinaus. Um so mehr bin ich natürlich ganz Ohr, wenn vom SKINT Label mal wieder etwas in diese Richtung veröffentlicht wird (und nicht ein mieser Justice-Rip wie das letzte Midfield General Album).

Ste McGregor aka Kidda heisst der Kollege und er liefert auf “going up” einen schönen Ã?berblick darüber, das Big Beat eben nicht nur aus 4-Promille-mitgröhl-Tracks bestehen muss, sondern eben auch aus 3,5-Promille-mitschunkel-Tracks!

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