Kachina – oder die Unmöglichkeit der Nichtbegeisterung

M Wir könnten sehr viele solcher Artikel schreiben. Lobeshymnen die von der kindlichen Freude am Entdecken neuer Musik berichten. Die für einen kurzen Moment imaginäre Einäugigkeit statt ständige Blindheit vorgauckeln. Jedes mal natürlich daran scheitern, auch nur einen Funken der Glücksgefühle rüber zu bringen, die dieser oder jener Track oder Mix auslöst.

Einer der Hauptgründe für die de facto Einstellung unseres Blogs in den vergangenen Jahren war neben dem ständig steigenden Real Life Anteil oder dem allgemein nahe Null gesunkenen Nutzwert von Musikblogs auf Grund Soundcloud, Spotify, Facebook oder Bandcamp eben auch die Tatsache, dass wir bei der Flut an neuer Musik einfach zu viel Zeit in den reinen Konsum investieren müssen!

Was in meinem Fall eines im falschen Körper (*) geborenen Süddeutschen mit Faible für UK Bass und Garage vor allem bedeutet, dass ich durch das laufende UKG Revival in eine Art musikalisches Euphoriekoma gefallen bin.

(* = ich glaube ich hätte Musikgeschmackstechnisch eigentlich im Körper einer zwanzigjährigen Londonerin geboren werden sollen)

Woher soll ich all die Zeit für Seitenlange Lobeshymnen auf die Conductas, Deadbeats, Left/Rights etc. nehmen, wenn immer neues kommt? Wie den Mut finden, meine elegischen Jubelartikel über Flava D nicht jedes Mal mit den Worten ICH BIN UNWÜRDIG wieder zu löschen? Wie bei einem DJ EZ Set unter kroatischer Sonne keinen Herzinfarkt bekommen?

Dieser Beitrag ist also eine Art kurzes Zucken aus dem Wachkoma.

Kachina sind ein Trio aus Leicester, gegründet 2015, die man im UKG / UK Bass / Bassline House Bereich verorten kann. Aber auch eher klassichere House Track herausbringen. Heben sich m.E. dadurch ab, dass das doch sehr enge UK-Bass-Wobbel-Template abwechslungsreich gestaltet wird. Von Dark über Happy bis Deep sind viele adjektive dabei. So hört sich Diversity an. Man kann förmlich hören wie die drei Jungs locker durch Genre und Stimmungswälder spazieren und dabei an Ihren Skills feilen. Und so schöne Vocalnummern! Und so deepe Remixe! Da! Hör rein: Neveready – Consumption & Lies (Kachina Remix)

Im Guestmix bei Marcus Nasty’s Radioshow auf Rinse.FM von Anfang Mai kann man ca ab Minute 01:06:00 hören wie das klingt. Und auch wie krass der Unterschied zu den ersten 20 Minuten Standard-Template-UB-Bassline-Gewobble klingt…

Ihr seht, I AM IN LOVE!

Linkhype nach Herzenslust:

Ab 01:06:00 geht’s los:

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One Reply to “Kachina – oder die Unmöglichkeit der Nichtbegeisterung”

  1. Pingback: Impure – Connect EP – musik. kritik. les connaisseurs.

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