Shire T – Tomorrow’s People – out of Superlative!

Maribou State on steroids für dunkle Floors!

we are not worthy!

Getreu unserem Motto “we love to love music!” sparen wir hier ja nie mit Superlativen, distanzieren uns kaum, gehen im Fan-sein auf, huldigen, knien nieder, weinen und schreien vor Glück. Lieber nicht relativieren. Jeder neue Track kann der beste der Welt sein, deswegen ist der Track davor immer noch der beste der Welt.

Unser Siegertreppchen so groß wie ein Fussballfeld.

Als wir diesen Blog vor mittlerweile 16 Jahren gestartet haben, hättten wir aber schon irgendwie wissen müssen, dass irgendwann dieses Album erscheint. Dann hätten wir 16 Jahre lang alle Superlativen so downgesized, dass nach oben genug Platz bleibt für dieses Album. Denn es sprengt alles bisher erhörten Grenzen der Unfassbarkeit!

Bisher haben wir uns solchen Situationen stets durch Flucht entzogen. Deswegen gibt es hier auch keine Rezension von Maribou State. Ich wusste nicht, was ich dazu schreiben sollte, was dieser Gruppe würdig wäre. Dieser Artikel ist ebenso überflüssig, aber ich kann nicht anders.

Aber es wurde noch schlimmer: 2019 durften wir auf dem Meer unter kroatischem Sternenhimmel Maribou State beim Auflegen erleben. Die Erwartungen waren hoch. Aber aus einem DJ Set wurde ein spirituelles Erweckungserlebnis dass uns verändert hat. Tanzen unter Tränen in totaler Euphorie.

Was das mit diesem Album zu tun hat? Shire T aka Chris Davids ist eine Hälfte von Maribou State und als Shire T transformiert er den Maribou State Sound für dunkle Dancefloors. Dabei schafft er es, den Charakter trotztdem unverwechselbar beizubehalten. Und die höheren BPM und die 303 Basslines klingen nicht wie ein in Auftrag gegebener “Dance remix” von der Stange, sondern fühlen sich so an, als wären sie immer schon Teil des Sounds gewesen.

Aber in Worte zu fassen, was daran warum denn nun so außergewöhnlich ist, kann ich nicht. Ich stehe vor den Speakern mit Tränen in den Augen, schreie vor Glück und denke nur WHAT. THE. FUCK!?

IF YOU DON’T BUY THIS YOU ARE DEAD INSIDE: shiret.bandcamp.com/album/tomorrow-s-people

STREAM: open.spotify.com/album/0qk4ovxWz0en2H2HIqz2wT

KAUFT ALLES VON MARIBOU STATE: mariboustate.bandcamp.com/

VERLIERT EUCH IN EINEM DER SCHÖNSTEN ESSENTIAL MIXE ALLER ZEITEN:
soundcloud.com/iridium-dj-aka-mike-air/essential-mix-2016-01-02

Joy Orbison – Still Slipping Vol.1

seine Tante, glaub ich

Erst nach 12 Jahren (!) sein erstes Debut Album zu veröffentlichen, das schaffen wohl eher wenige. Passt aber zur Marke Joy Orbison, die sich (Achtung miese Bloggerplatitüde) konsequent gängigen Branchenschubladen zu entziehen vermag.

(ja, ich ekel mich auch vor mir selbst, aber das hat die AdWord AI vorgegeben und ich kann es nicht löschen)

Zur Selbstlektüre bitte dieses Video von 2015 anschauen, da wird alles ertklärt, ja auch das mit seinem Onkel Ray Keith).

Rückblickend kann man entweder entzückt staunen (wie yours truely) oder sich ungläubig aufregen, wie er es mit sehr sparsam dosierten UK Frickeltronicatechnobleepminimallofi Sound schnipseln überhaupt zu diesem Exzentriker Underground Ausnahmestar schaffen konnte. Böse Zungen fragen sich bis heute, was an seinem Onehitwondertrack Hyph Mngo denn so toll sein soll. Weis ich auch nicht, aber in meinen Synapsen ist sein anderer Onehitwondertrack Big Room Tech House Dj Tool – TIP! für die Ewigkkeit in der Hinregion für ÜBERTUNES eingebrannt.

Also sieht er es vielleicht als retrospekive von Sounds die in den letzten 12 Jahren hätten veröffentlicht werden können, denn die Dinger sind weder einer Zeit noch einem Stil genau zuzuordnen.

Was man jedoch definitiv NICHT zuordnen kann, ist die Platitüde vom guten Ding, das Weile haben will. Denn das Album klingt eher wie eine Festplattenresterampe unfertiger Trackskizzen. Von 82 bis 159 BPM gibts Konfettischnipsel aus aller in der UK-DNA enthaltenen Genres von ambient, slow house, two-step garage, deep house, post-dubstep beats, UK Bass, Drum’n Bass und weiterer frickeltronica.

Kann man ihm dafür böse sein? Dachte er, er muss das jetzt machen, wegen dem Overmono sampler auf fabric?

Ist er faul?

Nein, er ist Joy Orbison und alle seine Tracks klangen immer schon wie unfertige Trackschnipsel, die sich kaum einer trauen würde als einzelne Tracks zu veröffentlichen. Das nennt man dann wohl den Markenkern bewahren.

STREAM https://open.spotify.com/album/5atrOg1aO4d5KEcYo4UBIA

BUY https://www.junodownload.com/products/joy-orbison-still-slipping-vol-1/5217159-02/

WATCH https://www.youtube.com/watch?v=bAcLKlKwl70

fabric presents OVERMONO

Die (Kinder, googlen!) Mix-CDs / Compilations auf Fabric haben etwas nostalgisch heimeliges. Ja, die gibt es noch auf CD und ja, mein Abo läuft immer noch und ja, außer die CDs zu rippen mache ich damit nix. Und wenn dann noch ebenso heimelig nostalgischer Sound drauf ist, freut es noch mehr.

OVERMONO ist ein (Live-) Projekt von Truss und Tessela (der Hackney Parrot Tessela!). Hier kann man die beiden beim Fachsimpeln zusehen.

Vor wenigen Wochen stand meine Welt mal kurz still als ich das absolute ÜBERTUNE so u know entdeckt habe. Der fabric Release ist sozusagen der Mix zum Track .Und obwohl der unglaublich dominant gut ist, schaffen es OVERMONO, sogar noch andere Stücke zu spielen (wie???) und liefern UK breakbeats und rave sounds querbeet vollgas.

This one is a must!

STREAM: https://open.spotify.com/album/5tjEHcfKnhNZG7QtMqgdgp

BUY:

https://store.fabriclondon.com/products/fabric-presents-overmono

https://overmono.bandcamp.com/album/fabric-presents-overmono

MJ Cole is a superhuman being and now there is scientific proof!

MJ Cole ist ein Übermensch. Was auch sonst.

Man kann ja nicht einfach so jeden Tag schreiben das MJ Cole ein Halbgott ist. Müsste man ja eigentlich, aber kommt irgendwie doof. Irgendeinen Anlass muss man ja herbei lügen.

Wie gut, dass das nun gar nicht mehr notwendig ist! Denn uns wurden vertrauliche Informationen zugespielt. In Form einer noch unveröffentlichten Doktorarbeit einer englischen Universität, die wir leider nicht namentlich nennen dürfen.

Unter dem Titel “Identifying the superhuman aspects of MJ Cole using genetic artificial blockchain intelligence enhanced gas chromatography–mass spectrometry analysis” wurde mit Hilfe neuester Genanalyse-Techniken der wissenschaftliche Beweis für die übermenschlichen Fähigkeiten von MJ Cole erbracht.

Was wir also immer schon gefühlt haben, wird bald für alle mit nüchternen Fakten nachlesbar sein.

Ihr wollt einen hörbaren Beweis? Hm, wie wär’s zum Beispiel mit dem besten Dua Lipa Remix der Welt als kostenlosen Download (in dem Dua Lipa nicht mal vorkommt)?

Impure – Connect EP

Auf NexGen Music, dem britischen Label, auf dem auch die hier über den grünen Klee gelobten Kachina veröffentlichen, ist auch das Duo Impure zu Hause. Das hier ist – nein, ich kann es auch nicht glauben – ihre Debut EP Connect.

Beats, Pads, Vocals, Synths und der ganze Rest klingen so, als hätte ich meine unterbewussten Wünsche an einen 3d-Drucker angeschlossen, der dann eine Waveform druckt, die genau so klingt.

Es hoppelt und breakt. Es singt, es wabert. Es grooved wie die Hölle. Und die Pads bringen mich um.

Den Track Connect spielten Kachina in einem Rinse.FM Mix und bereits beim ersten Mal hören musste ich den 2 Stunden am Stück hören. Und auch ein bisschen weinen, weil er so wunderschön ist. Da stimmt alles.

Hoffentlich kommt bald mehr. Es ist unfassbar.

Connect EP auf NexGen

Zed Bias – Different Response

Zed Bias. Ein Name mit Resonanz. Urgestein. Undsoweiter [insert-EhrfurchtsRezensentenAlteKünstlerFloskeln-here] Ein Album. Mit Kritiken, in denen Vielseitigkeit und das Abstrakte betont wird.

Scheinen vor allem Euphemismen für “sperrig” zu sein.

Oder dafür, dass ein Album nicht dadurch anderster wird, in dem man auch nahezu jeden Track mit – ich kann es nicht besser beschreiben – anstrengenden Drums zuschüttet.

Es darf kaum einen schönen Rhythmus geben. Immer muss da ADHS Medizin und zu viel Nervosität hinzugefügt werden. Was die an sich sehr eigenen Tracks schlicht überwürzt (sehr schade bei Just like OHM, The Medicine Man). Das gepaart mit teilweise unfertig klingenden Arrangements (z.B. Dissecting Frequencies) erzeugt für mich zu hohe Stresslevel beim Hören.
Habe das Gefühl, dass soll alles genau so sein, um das Künstlerische, Andersartige, Anti-Bangerige zu unterstreichen. Damit man in Rezensionen von “durchbrechen von Hörgewohnheiten” schreiben kann.

Ja, ja ich weis, nicht alles muss sich applikativer Eingängigkeit beugen, aber zu absichtlich auf “anders” zu machen, ergibt irgendwie auch keine leckere Mahlzeit. Ach manno, He Loves Me ist doch so schön, aber kann man bitte die 0815 drums austauschen?

Schmerzhaft wird es bei doch eigentlich soo schönen Tracks wie Don’t Play (Hauptsache totgedröhnt) oder – das zerbricht mir das Herz – Pick Up The Pieces.

Rhodes, Piano, Strings und Vocals aus dem Himmel treffen General-Midi-Zufallsstandard-Drum-Geboller der allerschlimmsten Sorte. Sowas ist in manchen Ländern sicherlich illegal und läuft unter Vandalismus.

Ich hoffe inständig auf Spectrasoul oder MJ Cole Remixe um diesen Track aus seiner selbstgewählten Schlammgrube zu holen. BITTE!

 

Kachina – oder die Unmöglichkeit der Nichtbegeisterung

M Wir könnten sehr viele solcher Artikel schreiben. Lobeshymnen die von der kindlichen Freude am Entdecken neuer Musik berichten. Die für einen kurzen Moment imaginäre Einäugigkeit statt ständige Blindheit vorgauckeln. Jedes mal natürlich daran scheitern, auch nur einen Funken der Glücksgefühle rüber zu bringen, die dieser oder jener Track oder Mix auslöst.

Einer der Hauptgründe für die de facto Einstellung unseres Blogs in den vergangenen Jahren war neben dem ständig steigenden Real Life Anteil oder dem allgemein nahe Null gesunkenen Nutzwert von Musikblogs auf Grund Soundcloud, Spotify, Facebook oder Bandcamp eben auch die Tatsache, dass wir bei der Flut an neuer Musik einfach zu viel Zeit in den reinen Konsum investieren müssen!

Was in meinem Fall eines im falschen Körper (*) geborenen Süddeutschen mit Faible für UK Bass und Garage vor allem bedeutet, dass ich durch das laufende UKG Revival in eine Art musikalisches Euphoriekoma gefallen bin.

(* = ich glaube ich hätte Musikgeschmackstechnisch eigentlich im Körper einer zwanzigjährigen Londonerin geboren werden sollen)

Woher soll ich all die Zeit für Seitenlange Lobeshymnen auf die Conductas, Deadbeats, Left/Rights etc. nehmen, wenn immer neues kommt? Wie den Mut finden, meine elegischen Jubelartikel über Flava D nicht jedes Mal mit den Worten ICH BIN UNWÜRDIG wieder zu löschen? Wie bei einem DJ EZ Set unter kroatischer Sonne keinen Herzinfarkt bekommen?

Dieser Beitrag ist also eine Art kurzes Zucken aus dem Wachkoma.
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SBTRKT – wonder where we land

Des maskierten Melodiekaisers neue Kleider !?

M
SBTRKT veröffentlicht nach einer gefühlten Ewigkeit mit “Wonder where we land” den Nachfolger zu seinem Debutalbum. Jahrhundertelang gab es außer einer EP, Resteverwertung und kurzen Soundloud Schnipseln nichts neues. Seine online verfügbaren DJ Sets waren größtenteils sehr ähnlich, er spielte seine Tracks des Debut Albums einfach immer und immer wieder.

Dazu hatte er bei dem Erdrutschsieg eines Debutalbums ja auch allen Grund. Und anstatt man sich daran satt hörte, weckte er nur mehr Verlangen nach neuem Material. Und da kann er in 2013 bei einem adriatischen Festivalset auch einen Moderat Track aus 2006 droppen und die Menge zum Ausrasten bringen. Oder 2012 bei einem ebenfalls adriatischen DJ Set direkt am Strand dem geneigten, ihm treu ergebenen Connausseur einen einmaligen kurzen Blick in die Zukunft geben. Ein kurzer Blick nur in ein retrofuturistisches Morgen.

Und jetzt der Nachfolger: sperrig, monolithisch, exzentrisch, unverschämt, frech, nicht kategorisierbar, unerträglich, unerträglich schön.

Das Album ist 100% SBTRKT mit allem was dazugehört: Ein hektisches Gezitter aus Chiptune Arpeggios, Marimbas, Geklingel, Farfisa und unendlichen Strings. Dazu 808 Snares und hektische HiHats. Gezuckert mit dem Geheul und Gewimmer von Samphas Textfragmenten, das unmöglich irgendwo hin zu passen scheint.

Diesmal hat er den Soundkosmos noch in Hall, Reverb und Echo ertränkt. Noch mehr Störgeräusche und Gefiepse, noch mehr über-hektisches Geklöppel und Gezische das wohl die Drums sein sollen.

Und er bleibt der Un-demaskierte König der Melodien. Simple, poppige, traurige Fragmente, die er nicht arrangiert sondern eher kollagiert.

Oder?

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Vacant – Trauma EP

MUnsere Faszination für burialeske Stücke wird wohl niemals enden. In der langen Tradition der Volor Flexes dieser Erde hier der PFLICHTKAUF der EP Trauma von Vacant. Und die PFLICHT sich den Track Trauma sofort anzuhören. Dann zu weinen. Sich dann zu fangen. Und dann unglaublich hohe Summen bei Bandcamp dafür auszugeben.Zwei britische Pfund für ein Stück Ewigkeit atmosphärischen Future-Garage ist zu wenig!

Und meine Worten reichen nicht aus, um dieses schöne Stück Musik zu beschreiben, weswegen wir nicht umhin können, hier den Promotext zu zitieren, da er treffender nicht sein könnte:

London based producer ‘Vacant’, brings 5 tracks of pure genius with his 2nd EP release on Insight Music.

The late night walk home needs a companion, and this master class in atmospheric future-garage is the perfect match.

Recognised for his pure yet deep sound, Vacant brings light to the dark with the echoing sound of distant voice and percussion, a far cry for the beauty that lies deep within urban ruins.

Mendoza – Love Druggie

M

Die Debut-Single der Dänin Mendoza läuft seit kurzem auf der rinse.fm daytime playlist und einmal gehört, war es natürlich sofort um mich geschehen. Der Track ist unwiderstehlich. Es fehlen nur die Beats und der Bass. Der Track macht gerade in den sozialen Netzwerken und auf Youtube eine steile Karriere. Würde ein Mobilfunkanbieter dieses Tune in der Werbung verwenden, wäre alles aus. Im Vice Magazin erzählt Mendoza, wie das alles passierte.
This is officially 1a Unfassbarkeitsmaterial!

Zum Glück gibt es von Nivolt einen Remix, der Beats und Bass so passgenau hinzufügt, als hätte Annie Mac den Track genau so als Opener für Ihre Sendung bestellt.