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Connaisseur_M sagt dazu:
Manchmal ist es im nach hinein nicht mehr möglich, zu unterscheiden, was Ursache und was Wirkung war. Das hier ist so ein Fall: Die aktuelle fabriclive 31 von The Glimmers traf auf seltsame Weise mit einem akuten Darmproblem zusammen. Rückblickend tendiere ich stark dazu, The Glimmers für den ganz plötzlich einsetzenden Durchfall verantwortlich zu machen. Ehrlich.
Deren Motto lautet gemä? Promo “The future is present in the past. The past presents the future“. Na hoffentlich nicht, denn dann können wir für die Zukunft ja wohl absolut schwarz sehen.
Auf 21 Tracks wird entweder 80er Elektronik geboten, oder aktuelle Musik die so klingen soll. Eine Retro CD also. Jetzt ist daran ja nichts schlimmes, aber warum muss man sich darauf konzentrieren, nur Songs zu präsentieren, die überwiegend auch damals schon unanhörbar waren? Und wer macht heute Songs, die so klingen sollen, wie die schlechten Maxi-B-Seiten von vor 20 Jahren? Der Nutzwert dieser CD erschlie?t sich mir daher überhaupt nicht. Wer soll das anhören? Und wo? Und wozu? Und wie oft?
Was aber noch schlimmer ist: Ich dachte immer, dass es bei der ganzen elektronischen Musik, egal welchen Stils, doch vor allem darum geht, das Trauma zu überwinden, dass wir alle in den 80ern durch diese miesen Bassdrums und diese unglaublich furchtbaren Snares erlitten haben? Ist es nicht das? War das nicht das Ziel? Und warum wird man dann hier wieder mit sowas gequält? Es ist nicht zu verstehen. Diese CD ist eine Qual.
Also, ich muss jetzt wieder auf’s Klo!.
Anspieltipps:
Diesmal die Nicht-Spiel-Tipps. Mir ist bewusst, das da vielleicht einige “Klassiker” zu unrecht diffamiert werden, aber es geht nicht anders, wenn man von einer CD Durchfall bekommt:
Die Schlechten:
- 03. The League Unlimited Orchestra – Things That Dreams Are Made Of (Instrumental Remix)
Ich glaube hier musste ich dann das erste Mal ganz schnell wo hin rennen. Sowas kann man einfach nicht mehr spielen. Mit Gesamg war’s sicherlich besser. Aber so klingt es wie der Soundtrack eines 80er Van Damme Streifens. Nachts um zwei auf Kabel 1. Abschalten! - 05. The Glimmers – Kobe’s In Columbia
Ein Beat und ein Bass, der sich anhört, wie von einem 12jährigen in 3 Minuten hingepfuscht, laufen einfach so durch und werden durch “Percussions” (haha) begleitet. Dachte erst, das sei ein Witz. - 09. Neal Howard – The Gathering
Ja, ungefähr so klangen 1997 alle “General Midi” Dateien, die auf einer Soundblaster abgespelt wurden. Furchtbarer und unanhörbarer geht es kaum. Bei der Piano-Stelle ging mir dann das Klopapier aus. - 12. Freeze – I.O.U. (I.Dub.U.)
Das hätte doch was werden können! Leider wird anstatt des genialen Originals eine so derma?en dröge Version verwendet, dass es eine Schande ist. Pfui!
Die Guten:
- 08. Sons and Daughters – Dance Me In
Wenn ich bei einer CD den einzigen Gitarren-Remix bei den guten Stücken nenne, müsste jetzt jeder geschnallt haben, was hier los ist. Aber der Remix macht trotzdem Spass. - 14. George Kranz – Din Daa Daa
Das wäre jetzt für mich die einzige Ausrede, sich diese CD zuzulegen: Um dieses geniale und unerreichbare a capella von Georg Kranz auf CD zu bekommen. Klassik pur.
In die CD reinhören: |
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this cd rules u silly person.
one of the best glimmers compilations so far, wonderfully mixed, really groovy club basslines and fun retro melodies. dont listen to this guy, he’s never met a DJ …
Jetzt hör mir mal zu, Du kleines A-L.
Wenn Du die wirklich exquisite Musikauswahl und das erstklassige Mixing, das die Glimmers auf dieser genialen Mix-CD hinlegen, nicht würdigen kannst – tut mir leid. Penetriere aber bitte nicht andere Leute mit deinem Ekel vor 80er-Sounds – denn, wie die Glimmers zeigen (allein der erste Track – ihr eigener Remix eines Klassikers von ROXY MUSIC – ist cool as fuck !!!), gab es damals bereits extrem tolle Musik. Und das Mixing sowie die Songauswahl der CD sind über jeden Zweifel erhaben – einfach perfekt. Ich empfehle die Cd daher defintiv auch allen 80er-Hassern (au?er Dir), da die GLIMMERS selbst remixtechnisch hier und da Hand angelegt haben. Was das Ganze absolut auf die Höhe der Zeit bringt – der Sound eben, der momentan wieder in wirklich angesagten Clubs läuft.
Zum weiterhören: die schon etwas betagtere DJ-Kicks von ANNIE (schlechter gemixt, aber echt durchgeknallt was die Musikauswahl betrifft).
Greetings, xxx
Hallo Michael,
1) Stimmt, der 80er Hass sitzt tief in mir drin.
2) Stimmt, damals gab’s damals gute Sounds. Für mich nur leider nicht auf dieser CD 🙂
3) Danke für Dein Kommentar! Endlich erhebt hier mal jemand die Stimme. War schon verdächtig ruhig hier. Aber das “A-L” waere dann doch nicht noetig gewesen…
Connaisseur_M
das ist kein review, mann. bei dir auf dem land, in niedersachsen oder sonstwo, hört man vielleicht nur die 80er aus dem radio. du solltest dir vielleicht nen anderen zeitvertreib als solche schlechten “reviews” suchen. ein kleiner tipp am rande – nutze deinen nächsten urlaub mal, um in ne gro?stadt zu fahren und besuche mal einen club; ich denke, das könnte dir nicht schaden..