Das neue “Extra Virgin”!
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Ok. Katy ist erst 22 Jahre alt, war auf der BRIT School (in einer Klasse mit James Blake) und ist Backing Vocalist bei The Illersapiens (das Video unten ist Pflicht!).
Ihre musikalischen Fähigkeiten sind also über Zweifel erhaben, denn sie kann unbestritten singen und hat ein gutes Gespür für die musikalische Mischung. Auch der Albumtitel On A Mission ist ehrlich und clever gewählt, denn wer so ein Album raushaut kann nur eine Mission haben: Platz 1 der UK Album Charts!
Und siehe da: Sie ist nach Veröffentlichung des Albums direkt auf Platz 2 eingestiegen.
Musikalisch gibt es eine Mischung aus Garage, House und Dubstep, jeweils so trockengeföhnt, glattgebügelt und aufgepopt, dass es nirgends aneckt und keinem wehtut.
Kann also gefahrlos bei 12 Jährigen im Ipod laufen, oder auch in der Designerhotel Lobby.
Klingt alles so negativ? Nein, versteht mich nicht falsch, wenn schon Chartspop hören, dann wenigstens diesen.
Und für mich funktionieren die Songs am besten, in denen Katy ihre Stimmgewalt und Varianz unter Beweis stellen kann.
Also mein Fazit:
Wohlgefromtes und dennoch harmloses Pop-Album. Und wenn Tracks wie Movement oder Hard To Get von jetzt an Pflicht auf After Work Beach Club Parties werden gibt es auch schlimmeres und Perfect Stranger ist und bleibt natürlich eine Pukkelpop-Hymne.
Ich bin raus und übergebe an den Jubelperser.
Kann also gefahrlos bei 12 Jährigen im Ipod laufen, oder auch in der Designerhotel Lobby.
Klingt alles so negativ? Nein, versteht mich nicht falsch, wenn schon Chartspop hören, dann wenigstens diesen.
Und für mich funktionieren die Songs am besten, in denen Katy ihre Stimmgewalt und Varianz unter Beweis stellen kann.
Also mein Fazit:
Wohlgefromtes und dennoch harmloses Pop-Album. Und wenn Tracks wie Movement oder Hard To Get von jetzt an Pflicht auf After Work Beach Club Parties werden gibt es auch schlimmeres und Perfect Stranger ist und bleibt natürlich eine Pukkelpop-Hymne.
Ich bin raus und übergebe an den Jubelperser.
Jubelperser, Jubelperser. Was heißt hier Jubelperser. Wenn unsere geneigte Leserschaft nur wüsste, welche Prozessketten hier im Verlag durchlaufen werden müssen um Seine Durchlaucht von der Notwendigkeit der Rezension zu überzeugen. Da sind erst umfangreiche Marktstudien vonnöten, mit denen ich beweisen musste, dass der Markenkern nicht durch zu viel Mainstream und Teenie appeal verwässert wird. Pah.
Um aber beim Thema zu bleiben: Natürlich bin ich seit der ersten Katy B Single vorne mit dabei, habe vor Erscheinen der Tracks brav die Youtube Clips in MP3 konvertiert um bereits vor dem Erscheinen des Albums mein – natürlich naserümpfendes – distinktionsreflex-geschädigtes Umfeld von Katy B zu überzeugen.
Warum ist schnell erklärt: Die Rechnung des ex-Piratensenders Rinse FM geht perfekt auf: Katy B ist die perfekte Einstiegsdroge in die UK Bass Welt für 14 jährige:
1) Aussehen
Immer als das perfekte Girl-next-door inszeniert (Kleidung, Down-to-street-level Dialoge in den Interviews, ich-geh-in-deine-parallelklasse-styling)
2) Stimme
Vocal-technisch auf hohem Nievau inkl. Credibility, siehe Ausbildung an BRIT School, prominente Mit-Absolventen (siehe oben + Adele etc.)
3) Musik
Man nehme ordentliche Szenegrößen der UK Bass Musik (Benga, Zinc (!), Geneeus, …) und gebe denen den Auftrag, Dubstep im perfekten Pop-Gewand zu inszenieren. Herausgekommen ist dabei lupenreiner Electropop, dem man seine Herkunft oberflächlich kaum mehr anhört. “Buh” rufen die einen, “Genial subtil” die anderen. Einen extra doppelten Doppelpreis möchte ich dafür vergeben, dass man konsequent auf “au Backe, ne Balladennummer muss mit rein” verzichtet hat. Ja, die Stücke klingen zum Teil sehr ähnlich und das Album enthält zur Vergrößerung auch Magnetic Man’s Perfect Stranger.
4) Gesamtergebnis
In Summe ergibt das ein derart angenehmes, leichtgängiges, süßliches Sommer-Pop-Album, wie ich es mir in den Charts nur wünschen kann. Seit Monaten läuft dieses Ding auf absoluter Dauerrotation und es tut genau das, wozu es gemacht wurde: Leichte Dancebeats mit schönen Vocals zur perfekten Gute-Laune Untermalung. Jaja, klingt wie eine schlechte Version des Promotextes für Frauenzeitschrift-Sommerausgaben, aber was soll ich machen. Es funktioniert einfach perfekt. Klaro sagen die Mags: “die kann doch mehr”, “ist doch zu seicht”, “künstlerisch unterfordert”, aber hey, das war sicher nicht die Intention hinter dem Album.
Und gerade weil dieses Album nichts will und alles kann, ist es für mich ein Klassiker, vergleichbar mit dem 90er Album “Extra Virgin” von Olive.
Wer also auf überzuckerten, britischen Dancepop steht, der hier in Deutschland garantiert niemals irgendwo im Radio laufen wird, weil er viel zu gut ist, der sollte hier zuschlagen!
Explizit hinweisen muss ich dieser Stelle deswegen auch auf unser amtliches I-Love-KatyB-Festival-T-Shirt, welches wir hier ja schon mal gehyped haben und ihr eigentlich unbedingt kaufen müsst.
In das Album reinhören: |
The Illerspaiens Ina Daze
Broken Record
Katy On A Mission