Vorsprung durch Technik!
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Wie bereits ein paar Einträge weiter untern geschrieben, freue ich mich in diesem Jahr auf so einige D&B Alben. Und es werden immer mehr. Schamlos hatten wir ja bereits letztes Jahr einige unfassbar gute Alben hier im Blog unterschlagen (Danny Byrd, Calibre, Seba, …) aber bei Break zieht nicht mal meine übliche Entschuldigung, dass ich meinen Conaisseur_J vor einer ?berdosis D&B schützen muss.
Inhaltlich sind es unglaublich 18 (achtzehn!) Stücke, die sehr breit gefächert sind: Sowohl die Break-Typischen Dancefloor-Neurofunk Bassmonster als auch poppigere Liquid-Tunes mit Vocals und deepe monotone Tracks a la Calibre. Diese mischt er sehr geschickt, so dass sich das Album erstaunlich gut zum Homelistening eignet, dass man auch dem einen oder anderen nicht-D&Bler zumuten kann.
Was dem Album dabei mehr als gut tut offenbart sich erst bei mehrmaligem Hören: Keines der Stücke ist platt “in-your-face”, sondern nimmt sich immer leicht zurück. Damit werden die Stücke zwar weniger “eingängig”, aber dafür zeitlos. Bei jedem mal Hören entdeckt man neue Details. Und trotzdem hören sich auch bombast-Arrangements irgendwie “spartanisch” und “minimalistisch” an. Das schafft er dadurch, dass viele Elemente nie ganz auszuformuliert werden. Vieles wird eher angedeutet. Immer bleiben sie leicht zurückgenommen oder haben Lücken, die das Gehirn dann beim Hören automatisch selbst versucht, auszufüllen. Dabei entsteht eine komische Art von Spannung. Nein, das ist keine Esoterik, sondern meine ehrliche Meinung.
Leider keine Selbstverständlichkeit bei D&B Alben und deswegen hier explizit erwähnt: Die Drums. Sich selbst “Break” zu nennen, ist ja eigentlich eine Anma?ung in sich selbst. Da müssen die Beats schon was können. Und er delivered. Beatprogramming auf allerhöchstem Nievau: Die einzelnen Elemente passen perfekt zu einander. Es läuft nicht einfach ein Beat stur durch den Track, es wird nicht einfach nur Bumm-Tschak + Hihat + Congas abgearbeitetdass. Nein, hier rollt endlich mal wieder was.
Von mir aus hätte man aber auf das eine oder andere Noisia-Bassgewitter (Hooked Up, Reach out, Is this what you want, Adrenaline) verzichten können, aber ich kann mir ja auch keine Horrorfilme im TV anschauen.
Wer nach einem echten “Album” sucht, wer D&B auf höchtem Produktionsniveau sucht, wer Deepness ohne Doofness will, kann sich hier niederlassen und dabei einen Dauerbrenner finden. Vor allem die langsameren Stücke funktionieren noch besser als die klassischen D&B Stücke. Wäre “Forward-thinking Intelligent Drum’n Bass” nicht so ein bescheuerter Begriff, dürfte man ihn hierfür verwenden.
Break is my Hero!
- 01. Last Chance
Klar, das bei einem so soulig-poppigem Opener gleich der Schnee schmilzt. - 06. Light Speed
Für mich eines der besten Dru & Bass tunes aller Zeiten. Das ist Break in Reinform. Melodien, die nie ganz “kommen”. Ein Basslauf, aus dem andere eine ganze LP machen würden. Deepness überall. Wer jeh den Glauben an Drum & Bass verliert, kann sich ihn hier wiederholen. Jedes Mal. - 10. It’s coming
Break glänzt auch in NuBreaks / Breakbeat Stücken. So würden Leftfield wohl heute klingen. Lehrbeispiel für “spannungaufbau mit Drums + Dubelementen. - 12. Walk
Ja genau DESWEGEN darf er sich BREAK nennen. Wie DJ Shadow mit zu viel Koffein. Es passiert eigentlich nichts au?er einen Drumloop. Dafür töten TV-Cutter, die Sportsendungen unterlegen müssen. Kann am Stück auch 3 Stunden laufen.
In das Album reinhören: |
danke für den tipp!
grossartiges album und sehr gute kritik:)
…macht weiter so jungs!
Super CD, Vielen Dank für die Empfehlung und ein tollen Artikel!