Web Web – WEB MAX – wenn 2021 so schön klingt wie 1971

MHabe nicht recherchiert, ob besondere Rezensionspflichten für mich als Stuttgarter gelten, wenn Max Herre als “Producer, Composer and Musician” auf dem vierten Album des Jazz Quartets Web Web mitmischt. Ebenso nicht verifiziert habe ich, ob eher der Marketing Aspekt im Vordergrund stand oder die Wiederentdeckung des Jazz Sounds durch Herrn Herre “real” ist.

Ist auch völlig unnötig, denn Mastermind Roberto Di Gioia und seine Truppe haben ein exzellentes 70ies cosmic Jazz Album geschaffen, da kann man einfach nur dahinschmelzen.

Glücklicherweise Vocal-frei, gibt’s die 70er in den schönsten Braun-, Grün und Orangetönen. Beim hören hatte die meine sonst weisse Wand plötzlich Blumenmuster. Die gehen auch durch Schrubben nicht mehr weg. Egal.

Checkt das Stylervideo und findet bitte heraus, wer Di Gioias Frisör ist!

https://www.youtube.com/embed/fAmGBY6cNLM

Pre-Order WEB MAX

Wenn Du zeigen willst, dass Du ein Kenner bist – Deine Freunde werden staunen!

Hier gilt der alte YPS!-mit-Gimmick Spruch endlich mal in Reinkultur.

Hauke Freer, eine Hälfte des von uns heiß geliebten und hier gehypten Lüneburger Edelhouse-Duos (wir haben das Wochenendseminar “Erfinden von authentisch klingenden fiktiven Subgenres für Albumrezensionen in Frauenzeitschriften” besucht. Man muss ja nach allen Seiten offen bleiben. Jetzt wollte ich das halt mal anwenden. War auch nicht so billig das Seminar.) Session Victim war bei der Ausgrabung alter Sould und Disco Schätze für’s Samplen so erfolgreich, dass er es nicht über’s Herz gebracht hat, diese Stücke nicht in ein – hier passt das Wort – zeitloses Mixtape für Sleazy Beats mit dem Namen Winter’s Blessing zu packen. Der Mix ist von Februar aber erst jetzt auf Soundcloud.

Und ist absolut höhrenswert.

Was das mit YPS! zu tun hat? Wer diesen Mix spielt und dabei noch unauffällig und beiläufig tut, kann sich der Anerkennung seines sozialen Umfeldes sicher wähnen. Das klingt so als hätte man wirklich, wirklich Ahnung. Garniert man das noch mit postfaktischen Anektdoten über zufällige Funde von Vinyl “in einem total kleinen Plattenladen in einer Hafenstadt in Guatemala” auf den man bei einer Musikrezensionslesereise durch Südamerika gestoßen war, steht der eigenen Selbstüberhöhung nun wirklich nichts mehr im Wege.

 

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Nappyhead’s Sunday Jazz Part 2

MSchon Deine Großmutter wusste: Bei sonntäglichem Regenwetter, einsetzendem Herbst mitten im Hochsommer oder posthedonistischer Körperschwere helfe bekanntlich ein entspanntes Drum’n Bass Set.

Wie vortrefflich, dass mit Sunday Jazz Part 2 der Stuttgarter Plattenlegerin Nappyhead ein eben solches vorliegt um so gleich herfür genannte Malaise zu lindern.

Nappyhead_Sunday_Jazz_Pt2 by Nphd Png on Mixcloud

René Marie – I wanna be evil

Swinging Autumn!

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Wir haben hier ja seit jeher eine gute Beziehung zum Barjazz. Wenn es eine gute Stimme, Bass, Drums und Piano gibt, dann kann man uns schon sehr leicht drankriegen.

Außerdem haben wir auch eine Beziehung, zu Musik die schwer Hotellobby- und Bar belastet ist. Wenn jetzt jemand kommt und Klassiker, die wirklich schwer an dieser Last tragen, neu aufnimmt, dann erregt das meine Aufmerksamkeit. Und wirklich auch Spannung – ein Tribute an Eartha Kitt – gelinde gesagt: mutig!

Aber dann kam René Marik – und das Ergebnis ist schlichtweg ausgeschlafen, genial, swinging. Hammerstimme trifft auf handwerklich begabte Band und sehr gute Arrangements.
Meine Herbstplatte – Jazz me up and swing me through autumn. “Let’s do it” – sofort auf dieser Platte anhören.

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Le Grand Uff Zaque

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Jetzt sag doch mal einer, Promo-Mails seien Spam. Beim querlesen auf Le Grand Uff Zaque gestoßen.

Huaaaaah, was für ein sperriges badisches Wortspiel als Bandname. Die 5 Herren und eine Dame kommen tatsächlich aus Karlsruhe (Baden) und machen Musik, die klingt wie ausgedacht: Drum’n Bass, HipHop und Jazz und alles Live. Mit deutschen Raps und englischen Soul Vocals.
Wtf? Das kann natürlich erstmal kaum wahr sein und klingt wie ausgedacht!

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All that Jazz: Echo

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Während mich ja die Echo Verleihung 2010 nicht weiters interessiert hat, weil es eben nicht so berauschend ist Xavier Naidoo, Lady Gaga und weitere Verdächtige beim Preisegewinnen zu beobachten, bin ich umso gespannter auf den Jazz Echo, der dieses Jahr zum ersten Mal verliehen wird! Die Verleihung findet am 5. Mai in Bochum statt und der WDR zeigt die Preisgala im Fernsehen am 8. Mai um 22.30 Uhr und im Rundfunk am 11. Mai um 20.05 Uhr im Kulturradio WDR 3.

Natürlich gibt es auch im Jazz Grö?en, die es bei der ersten Verleihung zu Bedenken gilt, weswegen Namen wie Branford Marsalis, Klaus Doldinger und die gro?artige Diana Krall natürlich nicht fehlen dürfen.
Die Aufmerksamkeit der geneigten Leserschaft möchte ich jedoch auf die Preisträger in der Kategorie Bestes Ensemble national und international lenken……..

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Und zum Schlu?: Japan, Beinarbeit, New Orleans

Die Jahresendrallye ist in vollem Gange und ich kann eigentlich nur noch drüber nachdenken, was ich alles in diesem Jahr noch unbedingt sagen wollte. Hier also eine kurze Zusammenfassung von ganz alten Dingen, die mir aber erst 2009 begenet sind. Getreu unserem Motto des zeitlos Guten –
Folgende Sachen sollte man unbedingt gesehen und gehört haben:

  • Japan:Osaka Monaurail
    Janpan’s Funky-est. Mehr James Brown als James Brown selbst und das bereits seit 1992! Natürlich ist es taktisch unklug eine Band nach ihrer Deutschlandtour im Dezember vorzustellen, aber mei – früher hat’s halt nicht geklappt und die Jungs sollte man einfach auf dem Zettel haben. Doch seht selbst:
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The Young Lovers – Young Lovers

The chill side of a hyperactive mind.

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Oh jeh, noch so eine Nachzügler-Rezension unter dem Geschenke-Deckmantel. Joshua Harvey aus Essex ist erst 28 Jahre und hat jetzt schon mehr Aliase als die meisten Männer Unterhosen: Hervé, Action Man, Dead Soul Brothers, Voodoo Chilli, The Count (of Monte Cristal mit Sinden), Machines Don’t Care (mit Sinden, Fake Blood, Drop The Lime, Toddla T, Trevor Loveys, Detboi and Affie Yousef). Wobei Hervé und Count sicher die bekanntesten sind. Au?erdem hatte er vor einer Ewigkeit mit Fidget House ein komplett neues Genre erfunden und dann auch schnell wieder verlassen.

Seine aktuelle Musik klingt als wäre sie extra für Annie Mac’s MashUp erfunden worden: Ein wildes Gemisch aus Oldschool-Rave-House angereichert mit Elementen aus den letzten 20 Jahren Dancemusik-Geschichte. Dabei schert er sich einen Dreck um alle Konventionen und verfolgt nur das Ziel, sofortiger brachialer Abfahrt. Seine Tracks klingen dabei wie der Gang übers Oktoberfest oder der musikalische Output eines ADHS-Patienten im Endstadium.

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Frau Contra Bass – Saal 3

Sequel!

Die Verbindungen dieses Blogs zu dem berliner Duo Frau Contra Bass sind tief, eng und bedeutend. Zumindest die bevölkerungsschwächeren Teile Deutschlands dürfte Connaisseur_J mittlerweile flächendeckend mit dem Debutalbum der Band auf eigene Kosten – quasi als Mäzen – ausgestattet haben.

Au?erdem ist die Rezension des Erstlingswerks auf unserer Seite unangefochtener Spitzenreiter im Einfangen von billigen Search-Engine-Optimisation (SEO) Tricks verzweifelter SEO-“Agenturen” an der branchenüblichen berliner Schwelle zwischen Hartz IV, Scheinselbstständigkeit III, Digitaler Bohème II und dem nackten ?berleben: in vermeintlich echten Kommentaren (“tolle CD”) im Hyperlink auf die Kundenseite zu verweisen. Das hat zwar rein gar nichts mit dem Album zu tun, hilft aber dann über Umwegen vielleicht trotzdem der Band.

Nun ist das zweite Album Saal 3 erschienen und für uns damit eine Pflichtrezension. Zur Erinnerung nochmal das Konzept: Frau Contra Bass ist nicht nur Bandname sondern auch Programm. Pop-Songs aus verschiedensten Epochen und Richtungen werden von einer Sängerin und einem Bassisten neu interpretiert.

Was tut sich nun?

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Redaktionskonferenz 2009 – Teil 2 – Best act: Parov Stelar

(dieser Artikel ist eine Fortsetzung von Teil 1, den Sie hier lesen können)

Im Rahmen dieser Konferenzen schält sich jedes Jahr dann ein Album oder ein Track heraus, auf das sich alle einigen können. Bis hin zu allerlei obskurer Verschwörungstheorien, wie es gerade diese Tracks dann dahin geschafft haben. Die reichen von der Theorie von Bestechungsgelder der Labels an die Organisatoren bis hin zu der Theorie dass ein Connaisseur durch Zufall nachts um 2 halt im Internet surft und bei Soulseduction sein Restguthaben vom Vorjahr ausgeben möchte und wahllos Tracks runter lädt.

Diesmal sind es zwei EPs von PAROV STELAR, einem von uns über die Ma?en verehrten Künstler, bei dem allen Konferenzteilnehmer – platt gesagt – einer abgegangen ist und den wir hier deswegen nun in den Himmel loben M?SSEN!

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