Wir sagen: Karma Reparatur Set |
Connaisseur_J sagt dazu:
Ja! Endlich Jazz. Und da wir hier bei Connaisseur sind beginnen wir mit einem Mann, den ich am liebsten sofort für sein Lebenswerk auszeichnen möchte: Charlie Haden, der Kontrabassist unseres Vertrauens. Der schon einen Grammy gewann und einen Haufen Jazz-Auszeichnungen. Und wenn ich auch fast alle seine Alben gut finde, möchte ich Eure Aufmerksamkeit auf "Night and the City" lenken.
Und zwar weil der Connaisseur_M und ich beide gro?e Freunde – ich wage zu sagen Liebhaber – des klassischen Trios sind.
Uwe Timm schreibt in seinem Buch "Rot":
Jazz funktioniert nicht wie die deutsche Autobranche mit ihrem hysterisch permanent verkündeten neuesten Stand der Fortentwicklung aller Systeme
Das kann die Definition unseres Jazz sein. Zumal wir beide in der Autobranche tätig waren (sind) – wenn auch im weitesten Sinn. Was es – wie eh und je und ohne Fortentwicklung – braucht um uns mit einer Jazz Platte glücklich zu machen sind 3 Dinge! Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Bass – Klavier – (Schlagzeug)
So war das – und so muss das sein. Es gibt für mich nichts entspannteres als eine Jazz CD zu hören wie diese Night and the City. Und das Schlagzeug steht in Klammern, da Night and the City ohne Schlagzeug auskommt. Dafür hört man ab und an Gläser klirren oder Besteck klappern, da es sich um eine Liveaufnahme aus einem kleinen New Yorker Club handelt. Zudem beinhaltet die CD ausschlie?lich Balladen. Wunderschön. Fesselnd vom ersten Ton. Wenn es so etwas wie positive Melancholie gibt, dann haben Charlie Haden und Kenny Baron sie hier in Töne umgesetzt. Wenn ich sowas höre bekomme ich eine Gänsehaut. Labsal und Balsam für Gehör und Herz. Und bevor ich jetzt allzu pathetisch werde (völlig zurecht wie ich im übrigen finde) übergebe ich an den Kollegen M.
Anspieltipp:
- 3. Spring is here
Fast zu schön um wahr zu sein - Alle Titel der CD! Zum reinhören heute ausnahmsweise, da sonst nicht erhältlich bei JPC Night and the City hören und kaufen bei JBC
Connaisseur_M sagt dazu:
Na toll, der J. stiehlt sich aus der Verantwortung und verlässt gerade in dem Moment die Bühne, wo die Kamera in die Nahaufnahme seiner vor Rührung tränenden Augen geht. Und jetzt steh’ ich da und muss auch was sagen. Ich will jetzt sitzen und Tee trinken und aus dem Fenster schauen, dankbar dafür sein, dass es uns so gutgeht und wir dabei auch noch solche Musik hören dürfen und genie?en wie die Zeit dahinfliesst. Danke an Connaisseur_J, dass du mir diese CD geschenkt hast.
Selten – ich betone – selten hast du mir, wehrter J., so derma?en aus der Seele gesprochen, wie hier. Es kann keine wahrhaftigere Musik geben, keine Musik die noch mehr einfach direkt ins Rückenmark fliesst. Irgendwie relativierend kann man an dieser Stelle daher gar nicht tätig werden.
Zur äu?eren und inneren Anwendung sei noch gesagt: Das ist so eine dieser raren CDs, die man geschätzten Freundinnen mitgibt um dann Wochen später mit einem entrückten Kommentar ("Ach du Scheisse, die CD ist soooooooo schön!") belohnt zu werden. Man sieht dann ein bisher nie gesehenes Glimmen in den Augen dieser Frauen und malt sich aus, was sie denn jetzt beim hören der Musik wohl so gedacht und gemacht haben. Die Befriedigung, durch reine Musikmissionarität einen Menschen glücklich gemacht zu haben, ist dann – offen gesagt – genau die Art von Flash, die uns antreibt.
Und genau deshalb Weil der Charlie natürlich ein wahrlich gro?er ist, der alle Tricks im Geschäft kennt, glaube ich ja die Mär vom Gläserklappern im Cafe keinesfalls. Dazu wurden doch extra Aufnahmen gemacht mit hochbezahlten Gast-Stars der Jazz-Szene, die statt Ihren Instrumenten mit Gläsern wichtig rumklappern mussten. Einzelmikrofonierung dder Whisky- und Cocktailgläser inclusive. Mindestens 78 Mischpultkanäle nur für die Gläser muss schon sein, alles Röhrentechnik sowiso.
Genauso wird das doch promoted, erzähl’ uns nix! Au?erdem wollte der Charlie ja seinen Vorschuss auch ausgeben, sonst hätte er ja beim nächsten Mal weniger bekommen. So läuft das in der Jazz- und Automotive-Szene nun mal beim Budgetplanen! 🙂 We love you!
In Charlie Hadens Montreal Tapes CD 1 reinhören: |
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Hier kann ich mich euch beiden Connaisseurs nur anschliessen. Ich kenne jetzt diese CD nicht von Ihm, aber bin selbst im Besitz eines 2004er Silberlings mit dem Namen “Land of the Sun”.
Auch hier kann man nur sagen *two thumbs up!* Bei diesem Album fliessen vorallem noch lateinamerikanische Einflüsse mit ein
da er hier mit Gonzalo Rubalcaba zusammen spielt, was es auch für nicht Jazzer anhörbar macht.
Ideal für mich wenn ich mal wieder Abends am PC sitzen beim Chatten mit einem Glass Rotwein, was kann es schöneres geben.