Der Musikgeschmack eines Menschen wird geprägt von seiner unmittelbaren Lebenswirklichkeit.
Und wir wollen Wissen. Konvertierung. Verständnis. Und noch viel mehr bei euch, unseren treuen Lesern wecken. Deshalb hier eine Beschreibung der musikalischen Lebenswirklichkeit, die mich selbst tagtäglich umgibt.
Es soll hier die Rede von einem besonderen musikalischen Gadget sein:
Der elektronischen Spielzeug-Plastik-Ente meiner 13 Monate alten Tochter. Dieses Ding – voller Schadenfreude von den hämisch grinsenden Gro?eltern geschenkt – kann nämlich so einiges! In der langen Tradition der Doppel CD Compilations werden dem (ab-)geneigten Hörer sage und schreibe 30 (!) Melodien werden mittels eines 0,004 Watt Lautsprechers buchstäblich um die Ohren gehauen. Und das in höchster Qualität. Manchmal sogar zweistimmig. Und weil, hey, HipHop und so, werden die Lieder an den entsprechenden Stellen mit Original Enten-Quack-Samples begleitet! Es sind alle Stile dabei. Alles was bei den 6 – 18 Monate alten Kindern in den letzten 800 Jahren en vogue war, wird hier geboten. Plus einige Dinger, die klingen wie Soldatenlieder aus dem 19. Jahrhundert!? Stilsicher vermeiden die Macher dabei all zu platte Hits. So ist “alle meine Entchen” dann auch gar nicht vertreten. Mutig, wie ich finde!
Die Bedienung ist eingängig zielgruppengerecht: Drei farbig blinkende, gro?e Tasten starten jeweils den nächsten Track. Ich konnte mich bisher noch gar nicht durch alle durchhören, weil meine Tochter entweder gleich den nächsten Track startet (voll DJ und so), oder meine Partnerin das Ding sofort aus dem Fenster werfen will. Also echt was total langanhaltendes. Ein Evergreen sozusagen. Die “grüne Kruder&Dorfmeister” unter den Kinderspielzeugen.
Insgesamt passt das Ding total zu dieser Seite:
– durch-und-durch elektronisch! (Batterie)
– super mobil (Gelbe Schnur zum ziehen. Eigentlich ein totales iDuck)!
– konsequent minimal! (2stimmig + Quak-Sample. Ein Ricardo Villalobos Track ist opulent dagegen)
– technologisch vorne! (Gapless Playback! Das kann ja nicht jeder Player, höhöhö)
– kein Stück Mainstream! (Findet kaum einer gut. Kann man nicht mal bei Amazon kaufen)
– total undergroundig (bekannte Melodien werden brutal gecovert und in neuem hippen Gewand einem jungen Zielpublikum dargebracht. Die Eltern verstehen nie, was die jungen daran finden)!
Zu gerne hätte ich hier ein Soundbeispiel zum Download angeboten, aber ich fürchte rechtliche Probleme, wenn ich dieses Bootleg ins Netz stelle.
GET IT NOW!
Muss die Rubrik nicht heissen: “Aus dem Alltag eines glücklichen Vaters?”
Sehr schöne Beschreibung wage ich jetzt mal zu urteilen obwohl ich “leider” nur 4 Songs dieses Wahnsinnsspielzeugs kenne und die auch nur über das -in diesem Fall vielleicht den elektronischen Charakter verstärkende- Telefon!
Halt durch! Bald gibt es dann Hörspiele und wann bewertest du die erste Rolf Zuckowski Scheibe? Vielleicht können wir da Herrn Stockmeier als Gastautor gewinnen? Herr Stockmeier, wenn du Dich mal wieder im “office” langweilst und kein August greifbar ist zur Ablenkung, dann melde Dich doch mal bei den Connaisseuren!
Nu wissen wir ja auch was der gute Connaisseur_M letzten Sonntag getrieben hat, statt mit uns im Depot extreme Luftverdichtung und einen glücklichen Papa Mirko zu erleben.
Aber bitteschön am 6.5. mal die Underground-Ente liegen lassen und ein letztes Mal in Tü rutschige Böden polieren.
Jaja, ich werde da sein. Muss doch mein Pressure T-Shirt wieder ausführen 🙂
Wie, diesmal keine Soundsamples zum Reinhören? ;O)
Ja, diese Songs kommen auf Grund des wahnsinnig gro?en Frequenzspektrums erst bei 857kbit mp3 encoding richtig zur Geltung.
Und da macht leider, leider unser Webspace nicht mit 🙂