Fettes Brot – 3 is ne Party

aber nicht für schwache Mägen

M
Danke nein, sage ich diesmal. Aus Verstörung und Anstrengung. Es ist mir auch nach mehrmaligen Versuchen nicht gelungen, das Album wenigstens ein mal am Stück durch zuhören. Schlichtweg zu anstrengend. The Definition of Kakophonie imho.

Als ich vor einiger Zeit die Pre-Single-Auskopplung KussKussKuss hörte, hielt ich das ehrlich gesagt für eine Persiflage auf nervige Poppartyhiphop Songs. Nein, das ist wohl ernst gemeint und geht nun fast ein ganzes Album lang so.

Irgendwie scheinen es die Brote eilig zu haben. Oder sie wollen eine Acapella band werden. Selten hörte ich ein Album, bei dem Sprechgesang und Musik so gegeneinander gearbeitet haben. Die Tracks wären ohne Sprechgesang vielleicht interessant. Sperrig, holzig, splittrig klingen sie in etwa so wie man sich vorstellt, eine nagelbesetztes Glassplitterbonbon zu lutschen. Es schmerzt beim hören. Aber nicht weil die Tracks nun schlecht gemacht sind, im Gegenteil, das ist alles hoch fein und komplex. Aber irgendwie zu viel. Voll gestopft ringen alle Frequenzbänder gleichzeitig um Aufmerksamkeit (Toten Manns Disco, Josephine, KussKussKuss).


Und nicht mit sondern gegen diesen Soundbrei grölen die drei Brote lauthals an. Klingt mehr nach beschleunigtem Stadiongesang als nach Sprechgesang. Die wieder sehr genialen, tiefsinnigen, ironischen und mehrschichtigen Texte (unerreicht: Crazy World, die Musik aber ist unerträglich dissonant) kann man bestenfalls nachlesen. Hektisch brüllen die Drei so laut, als wollten sie nicht, dass man die Musik darunter hört.

Natürlich ist nicht alles schlecht, wenn der Sound mal entschlackt, langsamer und leiser wird, kommen dann auch endlich die genilen Texte zum Vorschein. Darin sind die Brote weiterhin eine Messlatte für intelligente Lyrik, die man auch mit jenseits der 35 verstehen kann. Wie bei Cyber World oder Klaus & Klaus & Klaus. Oder Kalte Füsse hat einen Text zum verlieben, wären da nicht die schlimmen Holperbeats.

Zusammen genommen ist mir das zu anstrengend. Überfrachtetes Brüllalbum. Live (mit der Hälfte an Spuren) ist das aber sicherlich der Burner, weil alle mit grölen können und die Brote live nun mal unerreicht gut sind. Also I love Brote aber das hier bekommt mir nicht so gut.

Aber dieses Mal verstehe ich das Album eben so wenig wie den Moustache von Bjoern Beton.


In das Album reinhören:

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