Frau Contra Bass – Saal 3

Sequel!

Die Verbindungen dieses Blogs zu dem berliner Duo Frau Contra Bass sind tief, eng und bedeutend. Zumindest die bevölkerungsschwächeren Teile Deutschlands dürfte Connaisseur_J mittlerweile flächendeckend mit dem Debutalbum der Band auf eigene Kosten – quasi als Mäzen – ausgestattet haben.

Au?erdem ist die Rezension des Erstlingswerks auf unserer Seite unangefochtener Spitzenreiter im Einfangen von billigen Search-Engine-Optimisation (SEO) Tricks verzweifelter SEO-“Agenturen” an der branchenüblichen berliner Schwelle zwischen Hartz IV, Scheinselbstständigkeit III, Digitaler Bohème II und dem nackten ?berleben: in vermeintlich echten Kommentaren (“tolle CD”) im Hyperlink auf die Kundenseite zu verweisen. Das hat zwar rein gar nichts mit dem Album zu tun, hilft aber dann über Umwegen vielleicht trotzdem der Band.

Nun ist das zweite Album Saal 3 erschienen und für uns damit eine Pflichtrezension. Zur Erinnerung nochmal das Konzept: Frau Contra Bass ist nicht nur Bandname sondern auch Programm. Pop-Songs aus verschiedensten Epochen und Richtungen werden von einer Sängerin und einem Bassisten neu interpretiert.

Was tut sich nun?

J

Oder viel mehr die Gegenfrage: Was bleibt? Selbes gutes Konzept, aber die stimmliche Bandbreite und gerade der Mut zur stimmlich auch eher unbequemen Interpretation hat zugenommen. Finde zumindest ich. Und reiht sich dennoch nahtlos an den Vorgänger an – was, wenn man es richtig macht, ja kein Nachteil ist.

Ich kann dieses Album empfehlen und die Leserschaft sollte unbedingt mal reinhören, vor allem auch diejenigen, die Frau Contra Bass noch nicht kennen.
Frau Contra Bass ist ja per se schon ein Alleinstellungsmerkmal (Achtung SEOs/BWLer: vielleicht lässt sich da was mit USP machen – und liebe Hamburger Freunde: in diesem Fall ist nicht Ultra Sankt Pauli gemeint), denn mir ist nichts vergleichbares auf diesem hohen Niveau bekannt.

Und nun, da es 24 Covers gibt wünsche auch ich mir- denn mein Kollege hat dazu gleich noch mehr zu sagen- fürs dritte Album einen richtigen Knaller: Aphex Twin – Window Licker!

M

Zunächst sei erneut auf den tollen Effekt hingeweisen, der entsteht wenn bekannte (Pop) Songs auf so eine reduzierte Weise neu interpretiert werden. Selbst abgelutschtere Stücke zeigen ganz neue Seiten und Saiten. Das ist die audibile Oberklasse und v.a. die vielen verschiedenen Wesen, die Katharina Debus den jeweiligen Covers gibt, beeindrucken wieder.

Daher gilt auch hier wieder: unbedingte Kaufempfehlung!
(also quasi ein strong buy). Ein schönes (Weihnachts)geschenk. Da es so vielfältig einsetzbar ist, kann man auch den Kreis der Beschenkten maximal ausdehnen.

Der verwöhnte Rezensör möchte allerdings folgendes bemängeln: Dem Konzept “Alter Wein in neuem Jazz-Unplugged-Schlauch” ist immanent, dass das Endprodukt doch sehr wesentlich von der Auswahl der “alten Weine” beeinflusst wird. Je grö?er der stilistische Unterschied zwischen Original und Cover, desto grö?er der Effekt. Und hier fehlt etwas der ?beraschungsmoment eines Toxic oder Fast Car, da die Titelauswahl eher brav daher kommt (?beraschendstes Moment ist sicherlich Thomas Dolby’s “key to her Ferrari”). Hier wurden m.E. Möglichkeiten verschenkt.

Meine persönliche Cover-Song-Wunschliste für das nächte Album enthält daher fast ausnahmslos Tracks, die von der professionellen FCB-Entschlackungskur zu neuem Glanz erstrahlen würden:

  • Basement Jaxx – Raindrops
  • Irgendwas von Jan Delay (wo ihr jetzt schon Udo, seinen Vater covert kann der Schrtitt ja nicht mehr weit sein)
  • Little Boots – New in Town
  • Calvin Harris – I’m not alone
  • Miike Snow – Black and Blue
  • Deadmau5 FT. Kaskade – I Remember oder alternativ: Morgan Page Feat. Lissie – The Longest Road (Deadmau5 remix)
  • Gelka – Soon
  • Burial – Archangel (DAS wäre eine Herausforderung, die fehlenden Vocals könnt ihr euch ja dazudichten. Und wie sich wohl der Bass auf dem Kontrabass anhört? Würde er den Beat einfach parallel zum Spielen auf den Bass mit den Fingern trommeln?)
  • J Majik & Wickaman – Crazy World
  • Irgendein Autotune-US-RnB Gewimmer eines Akons oder T-Pains etc.
  • Nelly – hot in here (klar, das war offensichtlich. You can do so much better than Tiga on this!)

Liebe Katharina, lieber Hanns, bitte schaut doch da mal drüber! 🙂

Unsere Anspieltipps:
  • 4. Corner of the Earth
  • 07. Shake Off
  • 12. The Key To Her Ferrari

In das Album reinhören:

2 Replies to “Frau Contra Bass – Saal 3”

  1. # Burial – Archangel (DAS wäre eine Herausforderung, die fehlenden Vocals könnt ihr euch ja dazudichten. Und wie sich wohl der Bass auf dem Kontrabass anhört? Würde er den Beat einfach parallel zum Spielen auf den Bass mit den Fingern trommeln?)
    # J Majik & Wickaman – ed hardy shoes Crazy World
    # Irgendein Autotune-US-RnB Gewimmer eines Akons oder T-Pains etc.
    # Nelly – hot in here (klar, das war offensichtlich. You can do so much better than Tiga on this!)

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