Schuster, bleib’ bei deinen Leisten!

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Sommerzeit ist auch die Zeit für Stadtfeste, Krautfeste, Zeppelinfeste, Gartenfeste, Waldheimfeste etc.
Zeit fuer nicht fertig gegrillte Würste zu Inflationspreisen bei gefühlten 40 Grad. Oder definitiv nicht fertig gebackene Waffeln zu Charity-Preisen aus einem Gerät im 70er Jahre Braun, bei der einem der Siebtklässler auch noch den Puderzucker ins Gesicht niest.
Dabei stellt sich dann unweigerlich ein entferntes Gefühl von Unity, Peace & Happiness mit den Anwesenden ein. Zumindest so lange, wie einem der Typ da nicht den freien Platz auf der Bierbank wegnimmt.

Kurzum: Das ist Pflicht und macht auch noch Spass!

Warum, ja warum wird aber bei diesen Gelegenheiten aber eine ganz besondere Gattung von Musik dargeboten, die offensichtlich niemand hören will, aber jeder meint, sie gehöre dazu: (Blas-)Musikvereine.

Eine stattliche Anzahl meist Junger Menschen spielen in Blasmusik-Kapellen hier auf den Bühnen um die Anwesenden mit lieblichen Klängen zu erfreuen. Soweit noch nicht schlimm. Aber warum bleibt eine Blaskapelle nicht bei Ihren Leisten? Warum spielt eine Blaskapelle nicht Lieder, die sich bei einer Blaskapelle auch gut anhören? Also z.B. BigBand, Swing oder meinetwegen noch Marschmusik? Also alles mit Kurzen Bläserstakkato. Meinetwegen kann man auch die Hälfte der Blechbläser durch Flöten ersetzen.

Aber nein, weil der Dirigent den Anwesenden beweisen will, dass “der Musikverein Unterstitzach-Rohrenberg e.V. ja auch echt fetzige Musik spielen kann” um damit mehr Nachwuchs zu bekommen als die gro?en Volksparteien, wird mit Gewalt das ganze Gruselkabinett der Hits der 80er, 90er und von heute mit der Brech- äh Blechstange vergewaltigt.
Nein, vor allem E-Gitarren und Streicher oder Synthie-Pads klingen als langezogene Töne von 10 Trompeten EINFACH SCHRECKLICH. Schief. Schräg. Gut gemeint.
Das ist audibile Umweltverschmutzung. Und dabei auch noch viel zu laut. Komischerweise sagt da niemand der Zuhörer etwas. Alle ertragen es mehr oder weniger mit Fassung, weil es wohl so dazugehört.

Wir fordern: Abstellen! Sofort! Bläserkapellen dürfen von jetzt an nur noch Instrumenten- und Hörer-kompatible Stücke spielen. Ganz im Sinne der applikativen Musik.

PROST!

7 Replies to “Schuster, bleib’ bei deinen Leisten!”

  1. Aufgewachsen in der beschaulich schwaebischen Provinz bin ich mir sicher, dass es irgendwo ne Studie dazu gibt, die mir das Recht einraeumt zu sagen, dass es bewiesen ist, dass Blaskapellen, Blasvereine und ihre Gefolgschaft 1A Nazis sind.
    Die organisieren sich doch nicht einfach aus Lust an schlechter Musik, die wollen allen Anderen die Laune vermiesen.

  2. Hallo Herr M,

    könnte dieser Artikel Folge dessen sein, das Sie sich mehr und mehr aufgrund gesellschaftlicher Zwänge in das Dorfleben zu integrieren versuchen, dieser Versuch aber mit schmerzvollen Erfahrungen einher geht?
    Glauben Sie mir, so wenig es möglich ist aus einem Schaf einen Wolf zu machen, so wenig wird es für Sie möglich sein den “Genüssen” (musikalisch) einer “intakten” (traditionsverbunden) Dorfgemeinschaft zu frönen.

    Ich biete Ihnen zwei Möglichkeiten für den weiteren Umgang mit diesem Thema:
    1. Ortswechsel vornehmen
    2. Aussenseiterdasein akzeptieren

    Denn ein Herr M auf einer Bierbank, bei den beschaulichen Klängen einer “versiert” aufspielenden Blaskapelle (Achtung das Akkordeonorchester ist die direkte Steigerung) ist auf keinen Fall vorstellbar und schon gar nicht hinnehmbar!

    Rock on, auf zu den Blaskapellenopneairs der Region 😉

    • Völlig falsch!

      Integration ins Dorfleben kicks ass und ist genial! Aber wie soll ich mich denn da mit den ganzen attraktiven Kindergartenmuttis in Ruhe unterhalten können, wenn da irgendein Phil Collins Stück so laut vor sich hinquäkt?

  3. ja glaub ichs denn? Daher weht der Wind also, die Hormone des Herrn M. spielen verrückt. Der gesunde Menschenverstand oberhalb der Gürtellinie ist aber gerade noch in der Lage die schlechte Musik heraus zu filtern. Nichts desto trotz überwiegen die hormonell verursachten Triebe und führen Sie Herr M. in das Tal der Finsternis. Heute noch lässt Sie das “Quäken” der Bläser erschaudern, schon Morgen aber werden Sie auf der Bierbank stehen, in jedem Arm eine Kindergartenmutti und den Ihre Ohren umschmeichelnden Bläsern lauschen ;D

    Das Ende von Allem? Hier auf dieser Seite erscheint kurz darauf die erste Besprechung zum neuesten Album der Kastelruter Spatzen.

    • Hmm, wie so oft scheinst Du wieder mal keinen Unterschied zwischen Appetit, Essen, Fressen und ueberhaupt zu machen.

      Das mit den Kastelruter Spatzen hat allerdings schon was: Hier wäre mit einem Boyz Noise Remix sicher was rauszuholen.

      Andres????

      • Hahaha, ich kanns ja mal versuchen! Ein spezieller (Song-) Wunsch vielleicht? Ich kenn ja nix von denen…gerne auch ein Mash-Up Vorschlag a la “Soundso” von den Kastelruther Spatzen gegen “Reign in Blood” von Slayer 🙂

  4. LOL, natürlich mache ich hier keinen Unterschied. Denn nur mit der “Harcore-Keule” kann ich den Versuch starten dich an die “Böse Seite der Musik” zu verlieren 😉

    Wobei, die Idee eines Remixes sollte doch wirklich mal ins Auge gefasst werden.

    Und nu ab ab und hophop, rauf auf die Bierbank und immer feste schunkeln.

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