Talwar – Savage Messiah

moody 2step melancholia of the highest order!

MTotaler Zufallstreffer auf www.breakbeat.co.uk. Don’t judge a book by it’s cover. Oder wie hier by it’s title. Savage Messiah was für ein Albumtitel! Gebe zu, ich habe null recherchiert, dass Talwar ein indischer Säbel aus dem 13. Jahrhundert ist, im richtigen Leben Adam Michael heißt und auf dem bristoler Label Lick the Wrap released (die auf ihrer Seite nicht mal bis zu seiner Katalognummer 052 kommen und ihn nicht mal im Artist-Verzeichnis haben, komisch komisch).
War alles nach dem ersten Track aber auch ziemlich unwichtig, denn…


… nachdem 54 Sekunden nach Albumbeginn die 2step Beats einsetzen war klar, dass ich zuerst vor Freude schreien musste und dann das ganze Album kaufen ohne erst mal ein Stück weiter zu hören. Kindisch, aber muss man doch belohnen so was. Früher hätte man Talwar wohl unter 2step, TripHop oder Breakbeat eingestuft, heute läuft das natürlich unter Dubstep. Irgendwo stand sogar “Future Garage”, what? Natürlich oberwurscht.

Es sind größtenteils melancholisch graue Soundkollagen aus Holperbeats, Streichern, Rauschen, ganz viel Hall, ein Vocal Sample pro Track und vieeeeeeel Platz dazwischen! Nörgler mögen natürlich “böser Burial-Step-Plagiator” schreien und das ist wirklich nicht ganz von der Hand zu weisen bei der Art, wie er die Vocalsamples einstreut und dem Regen und Rauschen.

Talwar macht das aber etwas ausgefeilter und irgendwie triefender, bombastischer, fetter. Besonders erfrischend für mich die Abkehr von unfunky Dubstep Standardbeat hin zu echten Breakbeats in der er viel Liebe gesteckt hat und die selbst noch in der aller simpelsten Form irgendwie Flow haben. Und wie schön er dazu langsam anschwellende Flächen mischt! Zudem klingen die Tracks trotz der eigentlich sehr kurzen Melodiefetzen immer irgendwie nach Ohrwurm.

Kurzum, Wer ruhige Musik mit Tiefenwirkung für graue Herbsttage sucht, findet hier eine absolute Perle.

I can’t say how deeply impressed I am. How british ist das eigentlich auch alles wieder?

Meine Anspieltipps:
  • 01. District Nine
    Siehe oben. Musste ich kaufen. Wie lange ist das her, das ich solche verklickerten 2step Beats gehört habe?
  • 03. Black Rain
    Könnte auch Tosca sein. Wiener Lounge-Melange trifft UK Dubstep. Eigentlich wabert der Track nur ein bischen im Hall hin und her, aber er geht einem sofort nicht aus dem Kopf. Da gehört das Kino, dass er hiermit abzieht, auch hin. Ständig neue Details und Absynth-Flächen en masse. Dann mal wieder ein schmatzender Chord. Breitwand fürs Gehirn.
  • 08. Snakes of Loss
    Streicher, ein melancholisches Leitmotiv und wieder 2step-beats machen mich einfach zu fertig und außer ahhh sagen und das hier gleich reinschreiben kann ich nix mehr. Was für ein Übertune. Übertune! Geht weinen und tanzen gleichzeitig?

2 Replies to “Talwar – Savage Messiah”

  1. Hab gerade erst reingehoert in die CD finde sie aber klasse. Vielen Dank, bin nur durch euch darauf gestoszen!
    Macht weiter so gute CD Beschreibungen

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