Weihnachtsgeschenke V: Für Live-Acts mit Pfiff

Ach herrjeh jetzt ist Weihnachten um und wir haben noch so einen schönen Tipp! Sollte vom Umtauschen und Rückschicken noch Geld übrig sein, und ihr wollt bei eurem nächsten Live Gig mal so richtig aus der Masse der Laptop Acts herausstechen, warum dann nicht mit The Finger Drums?

Hierbei handelt es sich um ein – natürlich völlig zu unrecht – als Spielzeug verkauftes, täuschend echt und in qualitativ hochwertigem, aus auf Erdöl basierenden Werkstoffen hergestelltes, auf jeden Fall handgefertigtes elektronisches Schlagzeug, dass aus Bassdrum, Snare, zwei Toms sowie einem Crash Cymbal besteht. Die Drums werden mit den Fingern auf magische Weise durch das blose Berühren der Oberflächen (Snare, Toms) ausgelöst und sind über den eingebauten Lautsprecher zu hören. Gleichzeitig leuchtet die gespielte Trommel auf. Zusätzlich ist noch eine Aufnahmefunktion dabei, um eure Wahnsinnsgrooves aufzuzeichnen. Wahnsinn!

Nun stellt euch mal vor, ihr kauft gleich drei oder vier von den Dingern und übertragt beim nächsten Liveact euer Getrommel mittels einer Webcam auf die Beamerleinwand hinter euch? Na? Endlich seht ihr dann nicht mehr so aus, als würdet ihr nebenher Emails lesen, sondern echten Musikerschweiss vergiessen. Die Record-Funktion kann dabei z.B. wie ein Looper verwendet werden und ihr springt so von Drum zu Drum.

Das uns (freundlicherweise von the IMP) zur Verfügung gestellte Testexemplar war von Tchibo (dort mittlerweile leider vergriffen), es ist aber auch bei Pearl oder Amazon zu haben.

Natürlich wurde es einem gnadenlosen Test unterzogen. Dieser enthüllt dann auch die ein oder andere Schwäche des Gerätes, die jedoch sicher nur für verwöhnte Audioenthusiaten eine Hürde darstellen dürfte.

  • Die Sounds: Klingen ehrlich gesagt eher nach Rotterdam Terror Crew als nach echten Drums. Nun ja, dann gibt es halt ein Gabber Revival oder ihr covert damit alte Atari Teenage Riot Stücke.
  • Die Record-Funktion: hat eine eher konservative Quantisierung. D.h. die Sounds werden zwar in der Reihenfolge abgespielt in der man sie eingespielt hat, jedoch hart auf (gefühlte) halbe Noten quantisiert. Nun ja, dann geht halt nur gaaaanz straighter four-to-the-floor.
  • Die Polyphonie: Ist nicht vorhanden, man kann immer nur einen Sound gleichzeitig spielen. Okok, dann holt euch halt mehrere Drums und jede spielt immer nur ein Instrument, stellt euch doch nicht so an!
  • Die Verarbeitung: Bei zu harter Bespielung geht das Crash Cymbal immer von selbst los, was bei einem Sound gleichzeitig natürlich zu etwas, hmm, eher eintönigen Rhythmen führen kann. Muss man halt abschrauben das doofe Plastik-Cymbal, dann ist Ruhe. Oder per Circuit Bending (man muss eh einen Audio-Ausgang dazubauen, hat ja nur Lautsprecher) gleich Einzelausgänge bauen, das hat mehr Stil.
  • Die Nebenwirkungen: Auf gar keinen Fall sollte dieses hochwertige und filigrane Musikinstrument in die Hände von (z.B. 3 und 5 jährigen) Kindern gelangen! Diese könnten (zumindest theoretisch, also habe ich gehört) damit den Hausfrieden nachhaltig negativ beeinflussen

Fazit: Ja, sooo geht innovative Pro-Audio-Hardware zu vernünftigen Preisen! Ein echter Hingucker. Deine Freunde und Fans werden staunen!
(Also jedenfalls am Anfang)

Now check out the amazing sounds:

4 Replies to “Weihnachtsgeschenke V: Für Live-Acts mit Pfiff”

  1. Es ist doch jedes Jahr das gleiche: zum Jahresende stimmen die Statistiken nicht, Ziele wurden verfehlt und das Management fragt sich, was mit den ganzen ehrgeizigen Plänen passiert ist, auf die man die Mannschaft doch so erfolgreich eingeschworen hatte

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