BCee – Beat the System

Kurzurlaub mit extra Käse…

Connaisseur_T
Wenn auf einer DnB Party länger Vollgas angesagt war, wird es Zeit für einen „Hands in the Air Moment“.

Einer dessen Tracks schon seit längerem für diese Momente gesorgt haben ist BCee. Den Engländer gab es bis lang nur in der Light Version auf 12“ und EPs. Jetzt hat er endlich sein Debut-Album „Beat The System“ aus Klassikern und neuem Zeug zusammengestellt.
Erschienen ist das Album auf seinem eigenen Label Spearhead Records, das seit knapp 7 Jahren für quallity Liquid DnB steht und auf dem einige der bekanntesten Liquid-DnBser Stammgäste sind.
Auch wenn sich die Onlinepräsenz auf ein Minimum reduziert, sind Label und Chef großartig vernetzt. Ob BCee nun auf einer Hospitality auflegt, mit Krankenhausangestellten kollaboriert oder Shaz Sparks singen lässt, die mit ihrer bezaubernden Stimme auch schon auf dem letzten Camo&Krooked Album glänzte.

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Mistabishi – Trip

Selbstmarketing ist alles

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Wer schnell steigt, kann auch schnell wieder fallen. Mistabishi schoss vor rd. drei Jahren mit einer Hand voll Tunes von null auf hundert, erste Single gleich auf Hospital, geniale Story vom “gefeuerten Investmentbanker zum DnB Wunderkind”, exzentrische Interviews, ober-arrogante-Koks-Statements schon nach der ersten Single (“also ich will nur mit unbekannten Sängern arbeiten, um sie groß zu machen. Mit bekannten Sängern will ich nicht arbeiten…”), mit Printer Jam einen DER Knallertracks geliefert.

Ebenso schnell gings aber bergab. Das erste Album eher enttäuschend, da außer den bekannten Tracks eher Flickschusterei geliefert wurde. Und da jeder DnB producer sein Geld ja nicht mit dem Verkauf von CDs sondern mit DJing verdient, wurde er auf einen DJ-Schnellkurs geschickt, damit er all die Gigs absolvieren kann.

Und dann kam Ende 2009 der sog. Bishigate “Skandal”, als er beim Miming erwischt wurde, d.h. statt aufzulegen, spielte er einfach eine vorgemixte CD ab und tat nur so als ob er mixte. Peng wars aus, Hospital lies ihn sofort fallen und er verschwand beleidigt in der Versenkung.

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Goldie – fabriclive 58

Machtdemonstration eines Großmeisters!

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Der neuste Coup der Fabriclive-Serie: Goldie für einen Mix zu holen. Eigentlich unglaublich, dass er noch nicht dran war. Zu Goldie kann man ja sehr gemischte Gefühle haben und sein ganzer Werdegang scheint voll und ganz auf eine gewisse Sperrigkeit ausgerichtet zu sein.

Kein anderer DnB DJ hat es in den Status eines D-Promis geschafft, keiner tritt sonst in Privatfernsehformaten auf, keiner disst so schön, beansprucht aufgrund seiner Historie so uneingeschränkt die Deutungshohheit über gut und böse im Drum’n Bass wie Goldie. Und ich habe noch keinen anderen gesehen, der so demotiviert das grausamste Set des Planeten abgefahren hat, wie Goldie (damals in Koeln, man war das mies) und dabei so eine böse Fresse zog, dass man sich vorkam wie bei einem Dementor aus Harry Potter, der einem die Hofnung aus dem Körper saugt.

Jetzt mixt er die neueste Fabriclive und was dabei rauskommt, kann ich nur noch als absolut grandios bezeichnen!

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Hospitality Festival Drum & Bass 2011

Ja muss man denn gar nichts mehr selber machen? (+ Summertune 2011!)

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Mit dem gewaschenen und geschnittenen Salat im Yuppi-bis-24h-offenen-Supermarkt fängt sie an und ich dachte nicht, dass sie bis zu Drum & Bass Compilations geht: Die Convenience Welle.
Man muss ja vor einem Festival nicht mal mehr einen eigenen “Sommer-Draussen-Festival-Mix” für seine Jungs machen. Das nimmt einem Hospital Records mit dem gefühlten 10ten Mix in diesem Jahr perfekt ab und liefert den Soundtrack zur Hospitality-Partyreihe, de ja auch auf vielen UK festivals mit dabei ist! Und liefert noch meinen Sommerlieblingstune, seufz (siehe Anspieltipps).
Außerdem ein guter Anlass, den Trend zu durchbrechen, dass wir hier kaum noch Compilations bewerten, aus welchem unerfindlich dämlichen unterbewussten Hipster-Künstler-Ewigkeits-Anspruchs-Rezensionsdenken auch immer.

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London Elektricity – Yikes!

Eltonjohn’n Bass ?

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Nur zur Klarstellung: Ich verehre Tony Coleman aka London Elektricity zutiefst für seine Alben, für Uberuberubertunes wie Born To Synthesise, für den unterhaltsamsten DnB Podcast ever, for creating and leading Hospital und for being der Chef überhaupt. Der CEO of DnB sozusagen. Jedes neue Album wird umgehend in den persönlichen Hype-Olymp befördert.

Aber selbst ich, der also wegen Befangenheit von jeder Rezension ausgeschlossen werden müsste, muss hier stutzen und den Titel “Yikes!” (zu deutsch ungefähr “ach du meine Güte!”) ausrufen. Denn Tony Coleman ist wohl von akuter Eltonjohnitis (manchmal auch Philcollinsitis genannt) befallen. Nur weil er jetzt bald 50 wird, muss er doch nicht das DnB Pendant zu Candle in the Wind machen. Oder Tracks, die auch bei Disney Weihnachtstrickfilm Schmonzetten laufen könnten (oder Tierfilmen) oder – schlimmer noch – in Musicals.

I am a bit shocked! Hätte es natürlich wissen müssen, denn seine Begeisterung für Bop oder auch Mr Sizef & Unquote’s – Hide Ur Tears Because We Are In Heaven schien doch etwas “mutiert” zu sein. Rückblickend hat er den Faden, den er mit Just One Second begonnen hat, einfach weiter gedacht: Auf fast allen Stücken singt die schwedische Sängerin Elsa Esmeralda (aka zeitweise Prinzessin Valium, wenn ihr euch mal die making ofs anschaut…) mit ihrer prägnant genialen Stimme genommen und nur noch Popsongs und Balladen aufgenommen. Hängt das mit dem Alter zusammen?

Wollte hier eigentlich total prägnant und genial formulierte Statements zur positiven Entwicklung von DnB vom juvenilen Jugendwahnstil hin zu erwachsenem Genre a la Rock bringen (das ja mittlerweile auch die komplette Bandbreite von Jugendband bis Rentnerband glaubwürdig verkörpert), aber mir sind alle meinen tollen Sätze entfallen. Oder sie wurden nicht genehmigt, was auch immer. Auf jeden Fall scheint es sich in diesem Fall um ein Beispiel für die mit dem Alter wohl vermehrt auftretende Zerfaserung, Verweichlichung, Versamstagabendunterhaltungung von Musik zu handeln.

Kuschel-DnB. irgendwie.

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Blockhe4d present Bad Taste Volume 4

Den Kopf gewaschen bekommen.

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Es begann wieder mit der Suche nach dem WARUM.
Warum ich mir zum Beispiel einen Sampler kaufe, der “Bad Taste Volume 4” heisst und von Bad Taste Recordings ist. Und auf dem Cause4Concern, Fourward und Upbeats und Aeph vorkommen. Warum ich also auf fiesen breitwand Filmscore-Intro-Absynthflächenverseuchten-niederpropduzierten-Soundwände-Bretter-Prügelsound stehe.

Und warum ich hier immer wieder drüber schreibe, obwohl sich doch ein Ding wie das andere anhört. Keinen Plan.

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DNBLUXE presents Nu:Tone feat. Natalie Williams – 26.03.2011 Munich

Klar, der Michi aus Bremen wird jetzt müde lächeln aber es ist ja jetzt nicht so als das der Süden Deutschlands wie der Süden Londons ist, was die hier auftretenden UK DnB Acts betrifft. Umso erfreulicher also, wenn sich wagemutige Münchner dazu entschließen, ihre Bonuszahlungen statt für Statussymbole lieber für das Buchen von denjenigen DJs auszugeben, die sie selber mal gerne sehen möchten.

Das münchner Kollektiv Danger Crew ist so ein Verein und Mastermind Agent Orange hat wohl vor allem keine Kosten gescheut und hat für das Finale der DNBLUXE Spring Sessions tatsächlich Hospital’s Urgestein Dan Gresham aka Nu:Tone nebst Soulsister Natalie Williams gebucht, die im Rahmen des aktuellen Nu:Tone Albums Words & Pictures auf Tour sind.


Also alle hin am Samstag 26.03.2011 in die Muffathalle München ab 23:00 Uhr!

LASST DAS LICHT REIN SCHEINEN!

Nachtrag nach dem Event:
Folgendes Videobild (und so ein verdammt professionell geschnittenes noch dazu) sagt eben mehr als 1000 Worte. Waren anyway mehr als sprachlos nach diesem Abend der Superlative.

Danke Dani + Dino!

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Chase & Status – No More Idols

festival frenzy fodder!

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Das zweite Album von Chase and Status. Großes Ding. Major Release. Was sollen wir dazu schreiben?

Vielleicht mal ein re-engineering Versuch: Was ist seit dem letzten Album im Leben der beiden passiert? Wenn man sich die Tracks anhört, wohl vor allem folgendes:

  • der Einstieg in die Majorleague durch das Prouzieren von drei Tracks für Rihanna’s Album “Rated R” nebst dem Kontakteknüpfen mit dem US Mainstream Urban Adel.
  • wohl so ziemlich jedes europäische Festival mit einer Live-Band bespielt
  • und dabei noch einige male “Vorgruppe” von Pendulum und Prodigy gewesen

Und was kommt dann in der Mischung der o.g. Einflüsse raus?

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Black Sun Empire – Lights & Wires

Sowas ist auf der Richter-Skala

wohl eher nicht vorgesehen!

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Kann man Drum’n Bass eigentlich inhalieren? Kann das Körper beim hören gleichzeitig in Sauerstoff, Adrenalin, Dopamin und Serotonin umwandeln? Meiner irgendwie schon. Nach dem letzten fiebrigen Hör-und-sofort-kaufen-Rausch musste ich wohl bei Black Sun Empire’s viertem Album landen. Wie schon damals bei Noisia’s Fabriclive 40 bin ich auch bei diesem holländischen Trio voll in die Suchtfalle getappt…

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Calibre – Even If

You’e in deep (listening) shit, man!

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Hat der eigentlich ‘ne Meise? Das hier rezensierte Werk Even If ist mittlerweile das siebte Album des Iren Dominick Martin.
Ja sicher, es ist total unprofessionell, einfach den Pressetext abzudrucken, und ja, hat Tony Coleman ja schon in seinem Podcast vorgelesen, aber hey, Calibre beschreibt es einfach zu treffend:

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