Deichkind – Arbeit nervt

Wir sagen: Eigene Schienen, eigener Zug!

J
Connaisseur_J sagt:

Heute morgen lese ich in meiner Zeitung Deichkind seien noch “rechtzeitig auf den Elektrozug aufgesprungen”. Und ich denke mir entschuldige ma, was? Und ich denke mir aber hallo!
Und auÃ?erdem: Ia habbd ja gahnix verstand’n.
Deichkind haben für den Elektrozug eine neue und ganz eigene Antriebstechnik entwickelt. Ihre eigene Lok vor den Zug gespannt, die Wagen in Neon-Farben lackiert, das Interieur zerstückelt und die Sitze gegen Hüpfburgen ausgetauscht. Um uns den Ritt unseres Lebens zu präsentieren. Von wegen rechtzeitig aufgesprungen….. Pah!

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Chase & Status – More than alot

Das “Pop’n Bass” Album, dass die Welt retten soll.

M
Das ist eine spannende Geschichte: Das Debut Album More Than Alot” von Chase & Status wurde in den letzten Monaten von DJs, Moderatoren und der Presse so ausnahmlos mit Vorschusslorbeeren versehen, dass es einem schon Angst werden konnte.

Vom “next big Thing” und “Drum’n Bass is taken to another level” war die Rede. Davon, dass dieses Album die Tür zum Mainstream / Chart Erfolg mit einem lauten Knall öffnen soll und somit quasi eine bisher ignorante Ã?ffentlichkeit durch dieses Album zu neuen DnB Anhängern bekehrt werden und die Milliarden auf diese kleine Szene regnen und sich endlich der “verdiente Ruhm” einstellen möge. Das hat seinen Grund jetzt weniger in der absoluten Qualität der Tracks, sondern dem Versuch von Chase & Status, sich über Genregrenzen hinwegzusetzen und mit vielen Stilen der Popmusik zu flirten.

In Summe finde ich es ein bischen zu viel erwartet von einer CD mit 13 Tracks. Das ist auch unfair den Machern gegenüber, die sicher nur ein geniales Album abliefern wollten, aber wohl nicht im Traum daran dachten, die Welt damit retten zu sollen. Deswegen muss man bei der Bewertung auch aufpassen, dass man nicht die Erfüllung der Szene-Erwartungen misst, sondern die (subjektive) “Güte” der Tracks.

Und beim Zusammenbrauen haben sich Chase & Status auf eine wirkungsvolle Formel verständigt, die in der Tat maximale Breitenwirkung – auch im Pop-Manstream – versprechen könnte:

– Ã?berschreite nur selten die magische Radio-Länge von 3:30 Minuten
– nutze sofort wiedererkennbare Hooklines, Melodien, “Refrains” wo immer möglich
– nicht zu viel in einen Track packen, weniger ist mehr. Ein Drumloop reicht
– wechsel zwischen cheesy Pop-Passagen und wüsten Drum’n Bass Parts einfach hin und her


Nun werden wir testen, ob diese Tricks auch funktioniert haben und jeden Track gnadenlos sezieren. Dazu habe ich mir – da Connaisseur_J derzeit immer noch auf einem geheimen Undercover-Recherche-Einsatz ist – einen Gast-Rezensenten geholt: The IMP!

Damit will ich sicherstellen, dass dieser Review nicht gleich in kritikloser Euphorie versinkt.

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Being pedantic over a kick drum…

Es ist nicht besonders originell, über Kanye West oder Timbaland zu schreiben. Aber dieser Film, der die beiden im Studio bei Arbeiten zu “Stronger” zeigt, ist gleichzeitig Celebrity und Nerd in einem. Es wird lange und ausgiebig über das Wesen der passenden Kick-Drum philosophiert. Schön auch zu sehen, wie die Hackordnung ist. Also wer von den Studio-Mitarbeitern überhaupt sprechen oder atmen darf und wer nicht.


Stronger Revisited from Kanye West on Vimeo.

80s Flashback – The hidden protocol

Wir schweigen.

J
Connaisseur_J sagt:

Achtung. Folgendes steht tatsächlich im Promo Text: 80s Flashback. Die geilsten Kracher der 80er. Gepimpt von der Creme de la Creme des deutschen Hip Hop. (..)Ein fettes Brett.

Und mein Kommentar dazu: “Sie waren borniert, haben sich prostitutiert und hatte scheinbar ein Brett vor dem Kopf, wenn es darum ging, der Realität in die Augen zu sehen. Und zwar ein fettes Brett!”

Bewerten kann ich dieses Album also auf keinen Fall Рaber die geheimen Notizen dazu aus einer unserer Redaktionssitzungen m̦chte ich Euch dann doch nicht vorenthalten:

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Axwell electrofies the mixmag terrace (live from Cream, Ibiza)

Wer nicht will, der hat noch nie!

M
Connaisseur_M sagt:

Oh ja was hat er gedrängelt, der Kollege: Von wegen “will unbedingt, dass temporäre englisch-ibizenkische Party Mucke gefeatured wird”. Ja sicher doch. Weil ich ja auch der Chart-Verantwortliche hier bin oder wie oder was? Da hör’ ich mir doch lieber nochmals die Villalobos an um vielleicht in den einen 15 Minuten doch noch eine Nuance an der HiHat zu erkennen. Oder war’s andersrum?

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Armand van Helden – Ghettoblaster

Wir fragen: Wie bitte?

J
Connaisseur_J sagt:

Da habe ich schon mal ‘sturmfreie’ Seite, weil der Kollege in der Sommerfrische weilt und was passiert? Erst mal nix, denn bei mir beginnt die Sommerpause erst heute. Und die erste alleine zu besprechende Platte ist auch noch ein Auftragswerk, denn mich erreichte folgende SMS aus dem fernen Hongkong:
“Lieber J., tu mir einen Gefallen und verreiÃ?e die neue Armand van Helden”.
Also höre ich mir die neue Scheibe vom Armand an, denke an die Nachricht und wei� nach dem dritten Titel schon:
Nichts leichter als das!

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Erdm̦bel РNo1 Hits

Ich sage: Unverschämtheit wäre ein Lob!

J
Connaisseur_J sagt:

Unglaublich! Also dazu fällt mir nichts mehr ein. Und bis dato mochte ich Erdmöbel. Aber dieses Album ist an billiger Effekthascherei nicht zu überbieten. Ein letzter verzweifelter Versuch doch noch in die Charts zu kommen, bekannt zu werden. Von Harald Schmid und im Feuilleton erwähnt werden.
Doch zu welchem Preis? Ich kann nicht eine Sekunde dieses Albums nachvollziehen! Ich muÃ? weinen wenn ich das höre – und ausnahmwseise nicht vor Freude.

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Die fantastischen Vier – Fornika

Wir sagen: Blut ist eben dicker als Wasser…

Vorwort:
1. Es hat jetzt fast 2 Jahre gedauert, aber nun haben wir uns durchgerungen: Ab sofort gibt es die Rubrik Pop. Davor hatten wir immer Angst. Aber zum Glück können wir jetzt die neue Fanta-4 zum Anlass nehmen, und diese Rubrik einzuführen. Bei anderen CDs hätten wir uns das nicht getraut.

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DasWarNicht2006 – Folge 3: Scissor Sisters – Ta dah

ScissorSisters-TaDah Das war NICHT 2006!


Haben wir nicht verstanden. Wir testen hier ja auch kein Marianne und Michael. Oder Pur. Oder Shakira. Nichts gegen alle diese genannten Künstler, aber hier passen sie nicht her.
Und komischerweise haben wir auch in der Groove, Spex, Raveline, de-bug, mixmag etc. kein Marianne und Michael oder Shakira gefunden. Aber diese Sisters hier.

Musik für Leute, die auf die Frage was sie für Musik hören, mit “Naja, ich hör das, was so im Radio kommt” antworten. Kommerz-Radio-Mucke, für die “ersten” Programme der öffentlich-rechtlichen Radiosender und diejenigen Sender, die das Beste der 80er, 90er und von heute spielen. Unterstes durchschnitts-Popliedchen mit dem Nährwert eines Toasts. Rückwirkend fast schon eine Beilidigung für alle BeeGees Scheiben. Kommt bei Wetten-Dass und Thomas Gottschalk freut sich drauf.

Für Musik wie diese haben wir hier gar keine Kategorie, warum sollten wir es dann testen? Und warum es alle anderen tun, verstehen wir nicht. Bei dem ersten Anflug eines Snarewirbels rümpft das Musikfeulleton die Nase und würgt ein “igitt – kommerzrave” hervor. Aber Seitenlange Ergüsse über diese Null-Acht-Fuffzehn-Musik.
We will never understand.

Timbaland klaut bei Demoszene-Musiker für Nelly Furtado Song!

Bei dem vielen Output von Timbaland fragte sich so mancher, ob das denn alles so mit rechten Dingen zugeht.
Hier ist zumindest ein Indiz, wie man industrielle Fertigung von Chart Hits betreibt und den lästigen Kompositionsschritt auf ein Minimum verkürzt:

  • Im Jahr 2000 hat der finnische Demoscene Musiker Tempest/Damage auf der Demoparty Assembly bei einer Oldschool Music Competition mit dem Amiga MOD “Acid Jazzed Evening” den ersten Platz gewonnen.
  • Von diesem Amiga MOD hat der Musiker GRG/Fairlight ein C64 Version (Neudeutsch “Remix”) gemacht
  • In 2005 hat Timbaland exklusive Klingeltöne produziert, sich dabei einfach den C64 Song geklaut, einen Beat gelegt und fertig.
  • Vom Original ebenfalls inspirieren lassen hat sich Timbaland beim Song “Do it“, der auf dem 2006er Album von Nelly Furtado zu finden ist.

Natürlich wussten die eigentlichen Künstler nichts davon und haben auch keinen Penny gesehen. Ob Geffen Records nun nachträglich Timbaland’s Rechnung kürzt? Es ist schon extrem frech. Vor allem bei dem Ringtone verschlägt es einem die Sprache wie dreist das ist. Natürlich wird so eine medialer Event auf YouTube unterhaltsam ausgeschlachtet. Seht/hört selbst: Continue reading Timbaland klaut bei Demoszene-Musiker für Nelly Furtado Song!